Mönchengladbach Der Altkanzler Schröder kommt

Mönchengladbach · Rekordtief der SPD, Agenda 2010, sein Aufsichtsratsmandat beim russischen Konzern Rosneft - es gibt viele Themen, die Dunja Hayali am 16. Oktober mit Gerhard Schröder in der Kaiser-Friedrich-Halle anschneiden kann. Es gibt noch Karten.

 Altkanzler Gerhard Schröder.

Altkanzler Gerhard Schröder.

Foto: dpa, gam lof bra FDT

Er polarisiert, auch in der eigenen Partei, der SPD. Aber selbst Kritiker bescheinigen Gerhard Schröder dies: Er ist ein Macher. Während seiner Kanzlerschaft von 1998 bis 2005 wurden mit der Agenda 2010 weitreichende Arbeitsmarktreformen eingeleitet. Die SPD hat das gespaltet, den Arbeitsmarkt hat es belebt. Bis heute profitieren Regierende davon. International sehr umstritten war damals auch Schröders konsequente Ablehnung einer deutschen Beteiligung am Irak-Krieg - die deutsche Bevölkerung hatte der Niedersachse in der Frage allerdings hinter sich.

Aktuell macht der Bundeskanzler a.D. Schlagzeilen, weil er sich zum Aufsichtsratschef des russischen Unternehmens Rosneft hat wählen lassen. Der Ölkonzern wird vom russischen Staat kontrolliert, sein Chef gilt als enger Vertrauter von Präsident Wladimir Putin. Ebenso wie Schröder, der Putin einst als lupenreinen Demokraten verteidigt hat. Um markante Worte war und ist der 73-Jährige selten verlegen.

Ein spannender Abend ist also garantiert, wenn der einzige noch lebende Altkanzler am 16. Oktober um 19 Uhr in die Mönchengladbacher Kaiser-Friedrich-Halle kommt. Und auch die Moderatorin der Veranstaltung ist prominent: ZDF-Journalistin Dunja Hayali, die 2016 mit der Goldenen Kamera im Segment "Beste Information" ausgezeichnet wurde und leidenschaftlicher Fan von Borussia Mönchengladbach ist. Titel des Abends: "Herausforderungen und Perspektiven für Europa und Deutschland".

Eingeladen hat den Sozialdemokraten der Initiativkreis, zu dem sich Unternehmer aus der Stadt zusammengeschlossen haben, um Mönchengladbach bekannter zu machen und den Standort zu stärken. Genau genommen war es Rolf Königs, Chef der Aunde Group und Präsident von Borussia Mönchengladbach, der seinen engen Draht zu Schröder hat spielen lassen. Die beiden kennen sich schon seit Schröders Zeit als Ministerpräsident von Niedersachsen - damals erhielt Aunde erstmals den Auftrag, für Volkswagen Autositze zu produzieren. Der Landeschef half - seitdem ist der Kontakt nie abgerissen.

Schröder kommt mit eigenem Fahrer, nicht mit dem Flieger, er nimmt für den Abend kein Honorar und wird ein Geschenk mit starkem Mönchengladbacher Bezug bekommen, das ihm - so viel sei verraten - als Freund des feinen Zwirns sicherlich Freude machen wird. Die passenden Accessoires gibt's dazu. Schirmherr an dem Abend ist Erich Bröker, Vorstand der Jagenberg AG.

Schröder reiht sich ein in eine ganze Serie von prominenten Gästen, die der Initiativkreis zu Veranstaltungen nach Mönchengladbach geholt hat: Die früheren Staatspräsident Shimon Peres (Israel) und Michail Gorbatschow (Sowjetunion) gehören dazu, der Dalai Lama, Berg-Erklimmer Reinhold Messner und der Maler Markus Lüpertz ebenfalls. Allein dieses Jahr waren fünf Friedensnobelpreisträgerinnen auf einen Schlag und der Welt-Umrunder Bertrand Piccard da.

Wer bei dem Abend mit Gerhard Schröder dabei sein möchte, kann sich noch Karten besorgen: Sie kosten, je nach Kategorie, 20, 30 oder 40 Euro (zuzügl. Vorverkaufsgebühren) und sind zu haben unter www.adticket.de, Telefon 0180 60 50 400 sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

(dr)
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