Mönchengladbach Den Hund erziehen — so geht's

Mönchengladbach · Mit Geduld, Konsequenz und Leckerli können Hundehalter ihren Vierbeinern einiges beibringen. Das macht Spaß und ist wichtig, denn die Tiere brauchen Regeln, damit sie für sich und ihre Umwelt keine Gefahr darstellen. Trainerin Daniela Schramm gibt Tipps – in der RP und bei RP-Online.

 Hundetrainerin Daniela Schramm

Hundetrainerin Daniela Schramm

Foto: Markus Rick

Mit Geduld, Konsequenz und Leckerli können Hundehalter ihren Vierbeinern einiges beibringen. Das macht Spaß und ist wichtig, denn die Tiere brauchen Regeln, damit sie für sich und ihre Umwelt keine Gefahr darstellen. Trainerin Daniela Schramm gibt Tipps — in der RP und bei RP-Online.

Erwartungsvoll schaut Hündin Georgie Girl zu Daniela Schramm hinauf. "Was machen wir als nächstes?", scheint die acht Monate alte Cavalier-King-Charles-Spanieldame voller Tatendrang in den Augen zu fragen. Daniela Schramm sagt "Sitz", und Georgie Girl setzt sich.

Sie beschreibt mit der rechten Hand in der Luft einen Kreis, und Georgie Girl dreht sich. Dann sagt Daniela Schramm "Platz" — und die Hündin legt sich hin. Nicht nur ihr eigener kleiner Vierbeiner hört auf das, was Daniela Schramm sagt: Die 33-jährige lizensierte Hundetrainerin hat schon dabei geholfen, so manchen Bello und Fiffi zu erziehen.

"Wir leben nun mal alle eng beieinander", sagt sie. "Zur Sicherheit des eigenen Hundes und anderer Lebewesen ist es deshalb wichtig, den Hund zu erziehen. Er muss lernen, Regeln zu befolgen."

Ein fester Liegeplatz

Mindestens acht Wochen alt ist ein Welpe, wenn ihn der Züchter an seinen zukünftigen Halter abgibt. Im günstigsten Fall hat der Züchter ihm schon beigebracht, sein Geschäft auf der Wiese zu verrichten. Ansonsten gilt: Sobald der Hund zu Hause herumschnüffelt und nach einem geeigneten Eckchen sucht, sollte der Halter mit ihm nach draußen gehen. Drinnen braucht der Vierbeiner von Beginn an einen eigenen festen Liegeplatz, "das ist wichtig", betont Daniela Schramm. Der Hund müsse eine Rückzugsmöglichkeit haben.

Sonst könne er gestresst oder resigniert reagieren. Der Liegeplatz gehört in ein ruhiges Eckchen, von dem aus der Hund nicht den gesamten Raum kontrollieren kann. Steht das Körbchen neben der Haustür oder in einem Durchgangsbereich, bekommt der Hund den Eindruck: "Meine Aufgabe ist es jetzt, hier aufzupassen". "Dann muss man sich nicht wundern, wenn er Besucher anbellt", sagt Daniela Schramm.

Der Hund soll also in sein Körbchen. Aber wie machen Herrchen und Frauchen ihm das begreiflich? Die Antwort: Mit Leckerli. Der Halter wirft so eine kleine Belohnung in den Korb oder lockt seinen Vierbeiner damit dorthin. Leckerli und Streicheleinheiten kommen bei der Hundeerziehung oft zum Einsatz, für Gewalt und Geschrei ist hingegen kein Raum. Egal ob beim Training für "Sitz", "Platz" oder "Bei Fuß" — wenn das Tier das richtige Verhalten zeigt, motiviert ihn eine sofortige kleine Belohnung dazu, es wieder zu zeigen. "Futter für Arbeit", nennt Daniela Schramm dieses Prinzip.

Wichtig sind in Kombination mit der Belohnung auch die kurzen prägnanten Signalwörter wie eben "Sitz" oder "Platz". Statt mit seiner Stimme kann der Halter jedoch auch mit Hilfe seiner Körpersprache Befehle erteilen. Wenn zum Beispiel Daniela Schramm ihre rechte Hand flach ausstreckt, legt sich Georgie Girl hin. "Platz" muss die 33-Jährige dabei gar nicht sagen. Ist der Hund noch sehr jung, reichen mehrere Trainingseinheiten von zwei bis drei Minuten pro Tag für den Anfang aus. "Man darf den Hund nicht überfordern", mahnt Daniela Schramm. Schließlich solle das Training beiden ja auch Spaß machen.

Quietscht, bellt oder jammert das Tier, hat es vermutlich einfach keine Lust mehr. Nach und nach könne das Pensum erhöht werden. "Wie schnell das passiert, hängt vom Hund ab", sagt Schramm. Außerdem müssten ja auch die Besitzer ihr Verhalten trainieren — also zum Beispiel das richtige Timing von Signalwort und Belohnung.

"Geübt werden sollte in entspannter Atmosphäre", sagt Daniela Schramm. Also nicht gerade dann, wenn fremder Besuch im Wohnzimmer sitzt — oder draußen, wenn fünf andere Hunde drumherum toben. "Auch bei Hunden kann die Leistung von der Tagesform abhängen", ergänzt Schramm. Zwischen Hund und Halter solle eine respektvolle Beziehung bestehen. "Wir müssen Verantwortung für sie übernehmen", sagt die Trainerin. "Ein Hund ist nicht demokratisch. Er braucht jemanden, der in führt, aber dabei nicht dominant ist."

(RP)
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