Mönchengladbach Demo gegen Töten von Straßenhunden

Mönchengladbach · Geduldig harrt die sechs Monate alte Hündin Sugar neben Denise Trabelsi-Frings während der Mahnwache auf dem Alten Markt aus. Tierschützer hatten die Lichterkette am vergangenen Samstag im Rahmen einer weltweit angelegten Aktion gegen das Töten rumänischer Straßenhunde organisiert.

 Rund 200 Menschen kamen zur Mahnwache auf den Alten Markt.

Rund 200 Menschen kamen zur Mahnwache auf den Alten Markt.

Foto: Knappe, J�rg

Knapp 500 Menschen hatten im Vorfeld via Facebook Interesse an der Veranstaltung in der Innenstadt bekundet, gekommen sind rund 200. Auch Sugar wurde auf den Straßen Rumäniens geboren. Schwer verletzt wurde sie von Tierschützern eingefangen, ein Hinterlauf musste amputiert werden. Trabelsi-Frings erklärte sich bereit, die Pflege für das Tier in Deutschland zu übernehmen — und rettete so Sugars Leben. Viele ihrer Artgenossen haben dieses Glück nicht. Vor ein paar Monaten beschloss das rumänische Parlament nach einem Beißvorfall ein Gesetz, dass das Einfangen und Töten freilaufender Hunde erlaubt, wenn diese nicht innerhalb von 14 Tagen adoptiert werden. Wer einen Hund fängt, erhält zudem eine Fangprämie.

Helfer finanzieren Kastrationsprogramme

Nach Angaben von Renate Westermann, die für "MAP — Hilfe für Straßennasen e.V." aktiv ist, gehen die Hundefänger in Rumänien dabei oft sehr brutal vor. Zudem löse das Einfangen der Tiere das grundsätzliche Problem der Hundeschwemme auf rumänischen Straßen nicht. "Eingefangen werden oft nur die kleinen, niedlichen Hunde, die großen, schlauen bleiben auf den Straßen und vermehren sich weiter ungehindert", erklärt Westermann. "MAP" setze sich daher zum einen für die Vermittlung der rumänischen Hunde ins Ausland ein, zum anderen würden vor Ort Kastrationsprogramme finanziert.

Die Teilnehmer der Mahnwache hoffen, mit ihrem Protest möglichst viele Bürger und Bürgerinnen auf die Situation in Rumänien aufmerksam gemacht zu haben. Um die Geschehnisse dort zu beenden, sammeln sie Stimmen für Petitionen, die entweder an die EU oder an Rumänien direkt gerichtet werden. Weitere Informationen können im Internet unter www.strassennasen.de abgerufen werden.

(RP)
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