Mönchengladbach Dealer erhielt vier Jahre und neun Monate

Mönchengladbach · Seit Anfang August 2009 betrieb der 35-jährige Viersener einen schwunghaften Heroinhandel. Zwei gleichaltrige Jugendfreunde aus Viersen waren am Schmuggeln des Rauschgifts und als Dealer beteiligt. Jetzt erhielt das Angeklagtentrio die strafrechtliche Quittung. Wegen bandenmäßiger Einfuhr und Handels mit Heroin in 68 Fällen verurteilte die Erste Strafkammer den Haupttäter zu vier Jahren und neun Monaten Haft. Die Mitangeklagten erhielten eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und sechs Monaten. Das Trio akzeptierte die Urteile sofort. Nach einer Höchststrafenvereinbarung hatten die Angeklagten bereits zu Prozessbeginn ein Geständnis abgelegt. "Der Anklageumfang mit 68 Fällen stimmt", gestand der Haupttäter. Allerdings könne er sich an Einzelfälle nicht mehr erinnern. Als 13-Jähriger habe er schon gekifft und als 15-Jähriger mit Heroin angefangen. Drogenpausen habe es nur gegeben, wenn er ins Gefängnis musste. Ähnlich chaotische Lebensläufe schilderten die mitangeklagten Jugendfreunde. Nach den Geständnissen war bald klar, dass die Viersener hauptsächlich für die Finanzierung des Eigenkonsums geschmuggelt und gedealt hatten.

Ein Sachverständiger hatte die drei Jugendfreunde begutachtet und ihnen eine jahrelange Rauschgiftabhängigkeit attestiert. Außerdem empfahl der Gutachter, die Angeklagten in einer Klinik unterzubringen. Für die Junkies könnte das eine letzte Chance sein, drogenfrei leben zu können. Die Unterbringung könnte möglicherweise zwei Jahre dauern, so das Ergebnis des psychiatrischen Gutachtens. Das Gericht verfügte die Unterbringung des Trios in einer Klinik. Auch das akzeptierten die Männer sofort.

(RP)
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