Mönchengladbach David Guetta gibt einen Vorgeschmack

Mönchengladbach · Am Samstag legte David Guetta, einer der erfolgreichsten DJs der Gegenwart, in Düsseldorf auf und brachte das Volk zum tanzen. Im Sommer kommt der DJ dann in den Hockeypark.

 <strong>Zwei Stunden lang brachte David Guetta seine 11 000 Fans im ISS Dome in Düsseldorf zum Tanzen. Tags zuvor trat er in Mannheim auf.

<strong>Zwei Stunden lang brachte David Guetta seine 11 000 Fans im ISS Dome in Düsseldorf zum Tanzen. Tags zuvor trat er in Mannheim auf.

Foto: Christoph Göttert

Zwei Grammys hat er eingeheimst, einen MTV Music Award, unzählige weitere Preise und Nominierungen. Doch eines ist viel wichtiger: Wenn er die Bühne betritt, gibt es kein Halten mehr. Discjockey David Guetta bringt seine Fans zum Tanzen, egal wann, egal wo.

Einige nehmen dafür auch Strecken von mehr als 200 Kilometern auf sich. "Wir haben die Karten für den doppelten Preis bei Ebay gekauft und sind aus Bad Oeynhausen hierher gefahren", erzählen Nina Röhrmann (21) und Daniel Jättkowski (21) kurz vor Guettas Auftritt am Samstag im Düsseldorfer ISS Dome. Irgendetwas hat dieser Mann mit dem schulterlangen, ungekämmten, aschblonden Haar und der verwaschenen Stoffjacke, das die Massen von ihren Plätzen reißt. Kurz nach Beginn singen 11 000 Fans aus voller Kehle die Passage "Far away, far away" aus Guettas Hit "Titanium" — der DJ selbst blickt fast schon gerührt ins Publikum. Vor Jahren hat er schon einmal in Düsseldorf gespielt, damals noch vor einigen hundert Leuten.

Doch der Moment hält nicht lange, denn die Show des Franzosen ist nichts für Zartbesaitete. Feuerbälle, wummernde Bässe und psychedelische Muster auf der LED-Wand verlangen den Ohren und den Augen des Zuschauers alles ab. In riesigen Buchstaben prangen immer wieder sein Name oder die Titel seiner Lieder über dem Publikum. Doch Guetta spielt nicht einfach nur seine Hits der vergangenen Jahre ab. Minutenland lassen harte Bässe den ISS Dome erzittern. Eine Hommage an seine musikalische Heimat, die Pariser DJ- und Technoszene, der er entstammt. Doch auch ein Weltstar hat seine ruhigen Momente. Einmal spielt er den Beginn des Songs "Fix you" der Band Coldplay an. In einer anderen sphärischen Minute erinnert das Geflacker der LED-Wände an die Bühnenshow der Briten.

Guettas Musik löst bei vielen, trotz ihrer technischen Herkunft, die ganz großen Gefühle aus. Wie ein roter Faden zieht sich das Wort "Liebe" durch die zweistündige Bühnenshow. Immer wieder greift Grammy-Gewinner nach einem Filzstift und kritzelt für das Publikum Botschaften auf ein Blatt Papier, etwa "Can you feel the love?" (Spürt ihr die Liebe?) Im Lamettaregen zum Hit "One Love" liegen sich die Fans im Stehraum dann endgültig in den Armen. Pärchen küssen sich, Freunde umwickeln sich mit Lametta und schießen Fotos, während der Franzose sie mit seiner Liebe überschüttet. Vollkommen wird das Ganze, als zum Schluss des Konzerts "Wonderwall" von der Pop-Band Oasis erklingt. Guetta hat es geschafft, seine Musik aus den Clubs der Pariser Hauptstadt in die Hallen dieser Welt zu tragen. Ob markerschütternder Bass oder leise Töne: Er scheint das Geheimrezept für die riesige Party zu kennen. Vielleicht steht es ja aber auch auf einem seiner Zettel, den er nebenbei in die Kamera hält und damit tosenden Beifall auslöst: "France + Germany = One Love" — Frankreich und Deutschland , eine Liebe.

(ansc)
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