Mönchengladbach Das Wickrather Schloss wird verkauft

Mönchengladbach · Ein Investor aus Nordrhein-Westfalen, der normalerweise vornehmlich in Industrie investiert, will das Restaurant kaufen. Er plant eine gründliche Sanierung und den Anbau eines Ostflügels – und will Millionen dafür ausgeben.

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Das ist das Schloss Wickrath in Mönchengladbach

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Ein Investor aus Nordrhein-Westfalen, der normalerweise vornehmlich in Industrie investiert, will das Restaurant kaufen. Er plant eine gründliche Sanierung und den Anbau eines Ostflügels — und will Millionen dafür ausgeben.

Es ist nicht wirklich das Schloss Wickrath, aber im Volksmund heißt das Gebäudeensemble in der barocken Parkanlage kurz: Schloss. In dem ehemaligen Landstallmeisterhaus befindet sich seit den 1970er Jahren ein Restaurant. Seit 1992 wird es von Claudia und Jürgen Hambloch geführt. 2002 ließ das Ehepaar, das in einer der beiden Wohnungen im Obergeschoss lebt, den Gastronomiebereich aufwendig sanieren.

Im vergangenen Jahr fiel der Entschluss, das Haus zu verkaufen. "22 Jahre lang in einem Schloss gewohnt und gearbeitet zu haben, ist etwas ganz Besonderes", sagt Jürgen Hambloch. Aber jetzt wollen seine Frau und er sich noch einmal grundlegend verändern und irgendwo leben, wo die Sonne zuverlässiger scheint als hier. "Wir gehen mit einem lachenden und einem weinenden Auge", sagt der Gastronom. Bis Ende des Jahres will er das Restaurant noch betreiben, dann ist Schluss.

Mit der Veräußerung hatte Hambloch die Wickrather Immobilienmaklerin Ulrike Busch beauftragt. "Es haben sich einige Interessenten gemeldet", sagt sie. "Jetzt haben wir einen Investor gefunden, der von dem Haus so begeistert ist, dass er es kaufen, erweitern und bewirtschaften lassen will." Der Investor will derzeit namentlich noch nicht genannt werden. "Er lebt in Nordrhein-Westfalen und investiert normalerweise in Industrieunternehmen", sagt Ulrike Busch. Als er das Gebäude in der schönen Parkanlage gesehen habe, sei er sofort Feuer und Flamme gewesen. Er will sogar eine Wohnung im Gebäude für sich herrichten lassen.

Außerdem plant er eine Erweiterung des Hauses. Analog zum Westflügel will er einen Ostflügel in gleicher Form, nur seitenverkehrt, anbauen lassen. Das hatte der erste Eigentümer, Hans Deussen, schon in den 70er Jahren vorgehabt. Er zeichnete damals seine Vision von dem zweiflügeligen Gebäude. "Diese Zeichnung befindet sich in der Bauakte", sagt Maklerin Ulrike Busch. Die Erlaubnis den Flügel anzubauen wurde damals erteilt und ist bis heute gültig.

Mit dem Erweiterungsbau schafft der Investor ganz neue Möglichkeiten für das Haus. "Ich hatte in der Vergangenheit immer wieder Anfragen für große Hochzeiten und Events für bis zu 300 Menschen", sagt Jürgen Hambloch. Dafür ist das Haus nicht groß genug. "Mit einem Anbau ist der zukünftige Eigner gut aufgestellt", ist er überzeugt. Aber auch Ober- und Dachgeschoss müssen saniert werden. "Das Dach muss komplett erneuert werden", sagt Ulrike Busch.

1,35 Millionen Euro muss der Investor zahlen. Damit übernimmt er den Erbpachtvertrag des Landes. Was ihm jetzt noch fehlt, ist ein Koch, der mit gehobener Gastronomie die zukünftigen Gäste verwöhnt. Tagesgastronomie ist ebenso geplant wie Events im Haus und im Park. "Daraus kann man so viel machen", sagt Ulrike Busch. Und sie ist überzeugt, dass das neue Restaurant im Schlosspark Wickrath ein weiteres Highlight für die Stadt werden wird.

(RP)
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