Mönchengladbach Das Viertel Eicken feiert sich selbst

Mönchengladbach · Beim Stadtteil-Fest "¼ Eicken" riefen Sonntag morgen drei christliche Pfarrer und ein muslimischer Hodscha zum respektvollen Umgang miteinander auf. Das sei der Wert des Lebens, verkündeten die vier Geistlichen auf dem Eickener Marktplatz.

Erstmals war in Adnan Özdem von der Moschee Neusser Straße auch ein muslimischer Prediger dabei, um das Fest am Sonntagmorgen zu eröffnen. "Eine ganz bewusste Entscheidung nach dem Trubel, den das Viertel mit islamistischen Fundamentalisten hatte", sagte Bezirksvorsteher Reinhold Schiffers, der das Gespräch zur Eröffnung moderierte. Das letzte "¼ Eicken"-Fest wurde im vergangenen September gefeiert, als gerade die Pläne des salafistischen Vereins "Einladung zum Paradies" bekannt wurden, in Eicken ein umstrittenes Islam-Zentrum zu errichten.

Auch gestern sammelte die Bürgerinitiative wieder Unterschriften gegen den Verein. Rund 15 000 seien bislang zusammengekommen, sagte Rolf Else, ein Sprecher des Vereins "Bürger für Mönchengladbach".

Beim Stadtteilfest könnten einige hinzugekommen sein. Denn gestern kamen tausende in die Eickener Fußgängerzone und flanierten an rund 50 Ständen mit Kunsthandwerk, Trödel oder Informationen zu Eickener Vereinen vorbei. Auf dem Marktplatz feierte die ökumenische Jugendarbeit Eicken (ÖJE) ihr 20-jähriges Bestehen mit vielen Spielen für Kinder.

Leuchtreklame Aretzplätzke

Bereits am Samstagabend feierten in der gut gefüllten Fußgängerzone viele Menschen bei Livemusik von Return, Stefan Welters Band und Italo Pop. Radio Eicken, das nur auf einem Quadratmeter gegenüber der Kirche St. Maria Rosenkranz zu empfangen ist, ging auf Sendung.

Und am Aretzplätzke enthüllte Reinhold Schiffers gestern morgen die wieder aufgebaute Leuchtreklame mit dem Volksmund-Namen für den Platz. Das Schild stammt noch von der alten Gaststätte Aretzplätzke. Bald solle der Platz auch offiziell so heißen, sagte Schiffers. Zumindest habe das die Bezirksvertretung Nord so beschlossen und an den Rat weitergegeben.

Es war das zweite "¼ Eicken-Fest" nach der jahrelangen Baustelle in der Fußgängerzone. "Wir sind froh, dass wir das hinter uns haben", sagte Ellen Bieger, Sprecherin des Vereins "In Eickener Sache", der das Fest organisiert hat. "Der Stadtteil ist bunt, multikulti und sehr kreativ. Und das zeigen wir bei diesem Fest."

(RP)
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