Mönchengladbach Das teure Spucken auf Gladbachs Straßen

Mönchengladbach · Würde man sich sarkastisch über den Zustand des Pflasters in der Fußgängerzone an der Hindenburgstraße äußern, so sähe man darin eine künstlerisch wertvolle Dalmatiner-Optik. Für die meisten aber dürfte der Anblick des Bodens der Einkaufsstraße einzig ein großes Ärgernis sein.

 Auf dem Sonnenhausplatz stößt man noch vereinzelt auf sie: Kaugummis. Weil die GEM wohl wegen des hohen Personalaufwands nicht mehr machen kann als bislang, steht die Ampel auf rot. Eine Änderung ist nicht in Sicht.

Auf dem Sonnenhausplatz stößt man noch vereinzelt auf sie: Kaugummis. Weil die GEM wohl wegen des hohen Personalaufwands nicht mehr machen kann als bislang, steht die Ampel auf rot. Eine Änderung ist nicht in Sicht.

Foto: skr/maxk

Warum? Die Kaugummis können nicht einfach aufgehoben und entsorgt werden wie Plastik oder sonstiger Müll. Im schlimmsten Fall müsse laut GEM jedes Kaugummi vereist oder mit heißem Wasser bzw. Wasserdampf aufgeweicht und dann abgekratzt werden. Das ist zeitintensiv und bindet Personal, das an anderer Stelle benötigt wird.

Das Problem ist auf der Hindenburg Straße nicht neu. Bereits seit vielen Jahren beschweren sich Bürger über festgetretene Kaugummis und das unschöne Bild, das dadurch entsteht. Die Stadt hat zusätzliche Papierkörbe aufgestellt, in die die Kaugummis entsorgt werden sollen. Doch die zeigen kaum Wirkung.

 De Beschmutzung ist auch an der Hindenburgstraße unübersehbar.

De Beschmutzung ist auch an der Hindenburgstraße unübersehbar.

Foto: Maximilian Krone

Wer beim Ausspucken erwischt wird, muss mit einem Bußgeld von 30 Euro rechnen. Der Kommunale Ordnungsdienst hat derzeit elf Mitarbeiter und kann den Bereich daher nicht permanent überwachen. Viele kommen somit ohne Strafe davon. Den Schaden hat die Stadt. "Wegen der hohen Kosten wird daher eine großflächige Entfernung von festgetretenen Kaugummis in Mönchengladbach derzeit nicht flächendeckend vorgenommen", sagt Braun. Zur Prävention appelliere die GEM daher an die Bürger und besonders an Kinder und Jugendliche: "Unter anderem zusammen mit Initiativen wie Clean-up MG führen wir regelmäßig verschiedene Bildungsprogramme für Kindergärten, und Schulen durch." Das solle die Bürger anhalten, ihre Abfälle richtig zu entsorgen. Dazu hatte die Stadt Papierkörbe aus Edelmetall aufstellen lassen, die die Straße optisch aufwerten sollten. Da nach kurzer Zeit aber bereits 20 Körbe gestohlen wurden (Schaden: rund 20.000 Euro), stehen dort nun wieder Behälter aus Plastik.

Ein Problem mit Kaugummis entwickelt sich zunehmend auch auf dem Rheydter Markt. Dort finden sich ebenfalls viele der plattgetretenen Hinterlassenschaften auf dem Boden. Auch dort ist die Stadt aber weitgehend machtlos. Eine ähnliche Entwicklung zeichnet sich auch auf dem Sonnenhausplatz vor dem Minto ab, auf dem sich mehr und mehr klebrige Punkte auf dem neu verlegten Glitzer-Asphalt finden.

Wie eine Lösung aussehen könnte? Die GEM verweist auf andere Städte, die dieselben Probleme wie Mönchengladbach hätten. "Das ist kein lokales Phänomen. Auch Köln und Münster haben große Probleme und auch dort werden die Kaugummis nicht flächendeckend entfernt", sagt Martin Braun.

(maxk)
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