Mönchengladbach Das Rheydter Jahrbuch hat Gewicht

Mönchengladbach · Wie das Wappen der Otto von Bylandt-Gesellschaft nach Worms kam, was das Textil-Technikum zu bieten hat, wie die Kunst die Stadt verändert: Die Themenbandbreite im neuen Jahrbuch ist riesig.

Ulrich Elsen, Dr. Rolf Keuchen und Werner Goertz bei der Vorstellung des 31. Rheydter Jahrbuchs im Arkadengang des Herrenhauses von Schloss Rheydt.

Ulrich Elsen, Dr. Rolf Keuchen und Werner Goertz bei der Vorstellung des 31. Rheydter Jahrbuchs im Arkadengang des Herrenhauses von Schloss Rheydt.

Foto: Hans Peter Reichartz

Es hat 396 Seiten, eine Auflage von 1000 Stück, und alle zusammen wiegen 1,2 Tonnen. Ein wahrlich gewichtiges Stück Lesestoff. Mit ausgesprochen spannendem und abwechslungsreichem Inhalt. Gestern wurde das 31. Rheydter Jahrbuch vorgestellt. Die Macher von der Otto von Bylandt-Gesellschaft können stolz auf das Werk sein. Zum fünfköpfigen Redaktionsteam gehören Werner Goertz, Dr. Rolf Keuchen, Christoph Nohn, Guido Weyer und der Direktor des Museums Schloss Rheydt, Dr. Karlheinz Wiegmann. Regelmäßig sorgen sie dafür, dass die Mönchengladbacher mit Wissenswertem aus Kultur und Geschichte versorgt werden. Wobei nicht nur Rheydt von Interesse ist. "Wir haben die ganze Stadt im Blick", sagt Rolf Keuchen, Nachfolger von Werner Goertz im Amt des Vorsitzenden. Sein Stellvertreter ist der kulturpolitische Sprecher der SPD, Ulrich Elsen.

Das Cover-Foto des aktuellen Jahrbuchs zeigt einen Bandwebstuhl aus dem Jahr 1880, der im Textik-Technikum an der Schwalmstraße zu sehen und auch in Aktion zu erleben ist. Werner Goertz hat ihn fotografiert und in Szene gesetzt. Karlheinz Wiegmann stellt in seinem Kapitel (Seite 285) dar, wie es dazu kam, dass die Textilmaschinen, die lange Zeit in externen Lagern untergebracht waren, in die Halle auf dem Monforts-Gelände kamen, wie sie dort präsentiert werden, und was in dem Raum alles zu entdecken und zu erleben gibt - inklusive der Events, die Kooperationspartner Thorsten Neumann mit seinem Catering-Unternehmen Noi! organisiert.

Siegfried Maser (S. 35) führt im neuen Jahrbuch seine Studien zur Historie des Gerichtswesens in Mönchengladbach fort. Der Schriftverkehr zwischen dem Krefelder Handelsgericht und Gladbacher Kaufleuten nimmt im Laufe der Auseinandersetzungen beleidigende Formen an. So etwas liest sich im Nachhinein ziemlich lustig.

Der frühere Kulturdezernent Dr. Busso Diekamp hat im Chorgestühl des Doms in Worms Erstaunliches entdeckt: Unter den Wappen der Domkapitulare befindet sich das Bylandtsche Wappen. Die Geschichte dahinter schreibt er ab Seite 237. Der Geschäftsführer des Museumsvereins, Dr. Christian Krausch, schreibt über das Atelierhaus an der Steinmetzstraße, das 2015 den 30. Geburtstag feierte (S. 309), Philipp Hütter hat seine Facharbeit über den IRA-Anschlag am 23. März 1987 im JHQ beigetragen (S. 191). Irina Weischedel geht der Frage nach gesellschaftlicher Relevanz von Kunst nach, indem sie das Projekt "Ein ahnungsloser Traum vom Park" vorstellt, das unter anderem die Esel von Rity McBride in die Stadt brachte (S. 335). Lesenswert!

Rheydter Jahrbuch 31: Hrsg. Otto von Bylandt-Gesellschaft, 23 Euro, Museumskasse Schloss Rheydt und ab Montag im Buchhandel.

(RP)
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