Mönchengladbach Das Pahlkebad wird saniert

Mönchengladbach · Jetzt ist es endgültig: Die Bezirksregierung hat der Renovierung des Rheydter Stadtbades zugestimmt. Sie kostet knapp sieben Millionen Euro. Voraussichtlich im Herbst 2010 können die Schwimmer dort wieder ihre Bahnen ziehen.

Die Stadt bekommt ein in die Jahre gekommenes Hallenbad aufpoliert, muss dafür aber die drei kleinen Stadtteilbäder in Hardt, Morr und Odenkirchen spätestens 2013 schließen. Dass dadurch ab dann jährlich knapp 1,2 Millionen Euro eingespart werden, war für die Bezirksregierung offensichtlich ein wichtiges Argument, um grünes Licht für das Millionen-Projekt zu geben. Andere Kröten muss die Stadt wegen des Pahlkebades allerdings nicht schlucken. Das heißt: Die Bezirksregierung verlangt nicht, dass die Stadt an anderer Stelle Kredite in der selben Höhe nicht aufnimmt. Zu verdanken ist dies einer geschickten haushaltstechnischen Verbuchung.

Da der Eingriff in das Gebäude, so die Argumentation, so grundlegend ist, handelt es sich um eine Investition, die ähnlich gewertet wird wie ein Neubau und nicht wie eine Instandsetzung . Zugute kommt der Stadt dabei die Einführung des neuen kommunalen Finanzmanagements. Das neue System machte eine neue Einordnung der Kredite notwendig. Allerdings bleibt es dabei: Die 6,8 Millionen Euro hat die Stadt nicht. Sie muss dafür weitere Kassenkredite aufnehmen. Ob die Landesdenkmalpflege Geld beisteuert, ist noch ungewiss.

Saniert werden müssen unter anderem die Decke, das Becken, die Technik und die Fassade. Die markante Glasfront wird komplett ausgetauscht. Das inzwischen unter Denkmalschutz stehende Gebäude wird anschließend aber genau so aussehen wie vorher. Auch der Sprungturm bleibt erhalten. Noch vor den Sommerferien soll mit den Arbeiten begonnen werden. "Wir stehen Gewehr bei Fuß und werden uns jetzt unverzüglich an die Planung machen", sagte gestern NVV-Bäderexperte Armin Marx der RP. Er geht von einer Bauzeit von mindestens einem Jahr aus. Das bedeutet: Das Bad, das seit dem 6. Januar 2008 geschlossen ist, wird erst im Herbst 2010 wieder öffnen. Unklar ist noch, ob auf rund 700 Quadratmetern ein neuer Kindergarten in dem Gebäude entsteht.

Die Nachricht aus Düsseldorf wurde gestern unterschiedlich aufgenommen. "Das zeigt, dass der von uns vorgeschlagene und eingeschlagene Weg auch mit der Bezirksregierung möglich gewesen ist", sagte Oberbürgermeister Norbert Bude. Gesamtkonzepte würden auch in finanziell schwierigen Zeiten gute Lösungen ermöglichen. Kämmerer Bernd Kuckels freute sich, dass die Bezirksregierung sein Finanzkonzept akzeptiert hat. Der Sportdezernent Dr. Gert Fischer sprach vom "letztlich erfreulichen Ende eines langen und manchmal sehr schmerzhaften Prozesses". Dr. Anno Jansen-Winkeln reklamierte das Schließen der kleinen Bäder als FDP-Erfolg. Norbert Post, Oberbürgermeister-Kandidat der CDU freute sich, dass die Rheydter wieder ein funktionierendes Bad bekommen. Allerdings sei die Lösung eine sehr teure. Die CDU hatte das Bad neu bauen wollen — für weniger Geld, als die Sanierung nun kostet.

(RP)
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