Mönchengladbach Das Museumsfest-Komitee

Mönchengladbach · Der Spaß soll nicht zu kurz kommen, wenn am Sonntag im Museum Abteiberg gefeiert wird. Dafür wollen die Künstler sorgen, die gemeinsam mit den Gästen eine Dauerperformance durch das ganze Haus planen.

 Henning Fehr und Daniel Bernhard Cremer (v.l.) vor dem Revolutionsklavier von Joseph Beuys: Gestern planten die beiden Künstler die Route durchs Museum Abteiberg, auf der die Performance am Sonntag verlaufen soll.

Henning Fehr und Daniel Bernhard Cremer (v.l.) vor dem Revolutionsklavier von Joseph Beuys: Gestern planten die beiden Künstler die Route durchs Museum Abteiberg, auf der die Performance am Sonntag verlaufen soll.

Foto: Inge Schnettler

Es wird ein rauschendes Fest - so viel ist sicher. Und wie es sich gehört, werden die Gäste am Eingang des Museums in aller Form in Empfang genommen - vom Künstler-Begrüßungsposten. Danach werden sie unmittelbarer Teil der Performance, die die beiden Berliner Künstler Henning Fehr und Philipp Rühr gemeinsam mit dem Regisseur und Performer Daniel Bernhard Cremer inszenieren und am Sonntag mit sieben weiteren Künstlern durchführen.

Gestern waren Fehr und Cremer vor Ort, um die Abläufe zu besprechen. Rühr fehlte wegen Krankheit, wird aber am Sonntag dabei sein. Der Plan: Künstler und Gäste werden gemeinsam die Räume des Museums begehen und erleben. "Das darf durchaus fröhlich geschehen, auch karnevalistische Züge haben", sagt Daniel Bernhard Cremer. "Es wird eine Art spaßiger Ausnahmezustand hergestellt."

Eine Bühne wird es nicht geben, stattdessen werden die kompletten Räume bespielt - und zwar zusammen. "Es geht um gemeinsames Erleben, um geteilte Zeit", sagt Cremer. "Die teilnehmenden Menschen werden die Beziehung zu sich selbst und zu den anderen einmal ganz anders erleben - und im besten Fall ziemlich glücklich sein." Cremer verspricht: "Es wird keinen totalitären Gruppenkuschelterror geben." Die Teilnehmer sollten sich allerdings darauf gefasst machen, dass sie zu elektronischer Musik innerlich tanzen werden, sich gegenseitig auch schon mal an den Ohrläppchen halten, dass sie gemeinsam essen und trinken, miteinander lachen. Und möglicherweise werden sie das Museum Abteiberg (Henning Fehr: "diesen krassen Museumsbau") danach ganz anderes sehen.

Die Aktion Museumsfest wird eine Art Love-Parade oder Straßenfest werden, "wir bahnen uns gemeinsam einen Weg durch die Museumsräume", sagt Cremer. Die Aktion ist eine Referenz an die Museumsfeste von Johannes Cladders in den 1970er-Jahren: Sie standen im Zeichen eines erweiterten Kunstbegriffs und wollten Künstler und Publikum zusammenbringen. Genau so soll es am Sonntag von 17 bis 22 Uhr sein. Übrigens: Wer nur dabei sein, aber bei der Performance nicht mitmachen möchte, ist selbstverständlich ebenfalls willkommen.

Wie es sich für ein ordentliches Fest gehört, wird es einen Anfang und ein Ende geben. Und Pausen. In denen darf gegessen und getrunken werden. "Es gibt veganen Muurejubbel und Grünkohl mit Speck", verraten die Künstler. Für die Getränke bezahlt der Gast einen festen Preis, fürs Essen darf er geben, so viel er mag. Museumsdirektorin Susanne Titz ist davon überzeugt, dass alle Beteiligten ein Fest für die Sinne feiern werden. "Es ist ja schon großartig, was mit uns passiert, wenn wir Kunst ansehen." Wie viel mehr noch wird geschehen, wenn dazu Musik ertönt, wenn die Menschen aufeinander zugehen, sich miteinander bewegen, gemeinsam die Räume erspüren. Hingehen, ausprobieren, Spaß haben!

Der Eintritt zum Museumsfest kostet acht Euro, ermäßigt fünf Euro. Studierende und Mitglieder des Museumsvereins sind frei.

(isch)
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