Mönchengladbach Das ist anders im Europapokal

Mönchengladbach · Bei Borussias internationalen Spielen können nur 46 279 Fans dabei sein, weil es keine Stehplätze gibt. Die Uefa plant alles genau. Für die Champions-League-Play-offs hat Borussia 36 Bälle vom europäischen Verband bekommen.

Vorfreude: Borussias Fans sind heiß auf den Europapokal. Am 10. August ist die Auslosung der Play-offs. Bei den internationalen spielen "schrumpft" das Gladbacher Stadion. Nun 46 279 Fans können dabei sein.

Vorfreude: Borussias Fans sind heiß auf den Europapokal. Am 10. August ist die Auslosung der Play-offs. Bei den internationalen spielen "schrumpft" das Gladbacher Stadion. Nun 46 279 Fans können dabei sein.

Foto: Imago

36 Fußbälle sind die Vorboten des Europapokals. Per Post kamen die Spielgeräte aus Zürich, Absender war die Europäische Fußball-Union, kurz: Uefa. Der Verband ist zuständig für die kontinentalen Wettbewerbe und überlässt nichts dem Zufall. Auch nicht die Ball-Frage. Zehn Bälle sind nötig für das Play-off-Heimspiel der Borussen, mit den übrigen 26 werden die Gladbacher in den drei Tagen vor dem Spiel üben — in werbefreier Kluft, das schreibt die Uefa vor.

Weiß sind die Kugeln und mit dem gelb-blauen Logo der Uefa verziert. Neben den Spielgeräten steht auch das Outfit der Borussen fest: In grün-weißen Querstreifen werden die Borussen auflaufen. Der eine oder andere behauptet, das Leibchen erinnere an den Look des Bundesliga-Aufsteigers Greuther Fürth. International bietet sich das Trikot des schottischen Klub Celtic Glasgow als Vergleich an. Das zusätzliche Trikot wurde unter anderem nötig, da die Uefa für die Spiele im Europapokal drei Alternativen fordert — und für die Liga haben die Borussen nur zwei Garnituren zur Auswahl.

Der Borussia-Park "schrumpft"

Sicher ist, dass "nur" 46 279 Menschen das Debüt des grün-weißen Hemdes im Borussia-Park sehen werden. Denn im Europapokal "schrumpft" das Stadion um rund 8000 Plätze. Denn Steh-Ränge gibt es bei internationalen Spielen nicht, weswegen die entsprechenden Bereiche in der Arena für die Play-offs und die Gruppenphase mit Sitzen bestückt. Eigens angeschafft werden diese nicht, denn seit dem Länderspiel im Borussia-Park 2005 gegen Russland ist die Zusatzausstattung vorhanden.

Da die Uefa ihre eigenen Werbepartner hat, muss Borussia ihr Stadion zwei Tage vor den Heimspielen bar jeder Werbung dem Verband zur Verfügung stellen. Zudem gehen pro Spiel 300 bis 600 Karten an die Uefa. Fünf Prozent des Kontingents bekommen die Gast-Vereine (Block 6 und 7, West-Oberrang). 30 000 Dauerkarten hat Borussia verkauft, 20 000 sind mit dem Zusatz "Plus" versehen und gelten somit für Liga, Pokal und Europapokal. Die 10 000 Saisonkarten-Inhaben indes haben ein Vorkaufsrecht für die Spiele jenseits der Bundesliga. Allerdings haben diese Kunden ihre festen Plätze dann nicht sicher, sie bekommen andere Sitze im Stadion. "Die Kartenpreise entsprechen denen in der Bundesliga, für Top-Spiele gibt es auch in der Champions League den üblichen Aufschlag", sagt Markus Aretz.

Die Uefa hat das Stadion schon dreimal inspiziert. "Das ist bei allen Stadien so, in denen zum ersten Mal Europapokalspiele ausgetragen werden", sagt Aretz.

Am 13. August muss Borussia den Kader für die Play-offs ansagen. Maximal 25 Spieler dürfen gemeldet werden, davon müssen vier vom Verein selbst augebildet sein. Auf der Ersatzbank fällt im Europapokal im Vergleich zur Bundesliga ein Platz weg. 14 statt 15 Sitze gibt es. Der eine Sitz, der frei bleibt, darf nicht leer bleiben. Er wird abgedeckt. Dass es für die Spieltage einen minuziösen Ablaufplan gibt, ist fast logisch. Die Uefa überlässt eben nichts dem Zufall. Für die Gruppenphase, ob Champions- oder Europa League, gibt es dann 84 neue Bälle.

(RP/rl/can)
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