Mönchengladbach Das Grundschulsterben steht bevor

Mönchengladbach · Die Grundschule Waldhausener Höhe wird im nächsten Schuljahr keine neue Eingangsklasse bilden. Im Schulausschuss wurde gestern grünes Licht für den Auflösungsbeschluss gegeben. Die Kinder, die jetzt dort den Unterricht besuchen, sollen bis zum Ende der Klasse vier bleiben können.

Auch die Klassenverbände sollen nach Möglichkeit erhalten bleiben. Das Gleiche gilt für die Betreuungsangebote. Doch ab 2014 ist Schluss. Dann werden die Schulbänke in Waldhausener Höhe leer bleiben.

Das Schicksal wird andere Grundschulen wohl auch bald ereilen. "Das Thema beschäftigt uns weiter", sagte Schuldezernent Dr. Gert Fischer gestern, "noch zwei, drei Jahre, dann wird ein verstärktes Schulsterben einsetzen". Nach den Sommerferien will das Schulamt einen Ausblick darauf geben.

Stabilisiert, aber nicht auf Dauer entschärft hat sich die Situation für die Hauptschulen der Stadt. Nachdem drei Standorte aufgelöst wurden, gibt es mit der Hauptschule Dohr und der Hauptschule Frankfurter Straße noch zwei einzügige Einrichtungen in der Stadt. Fischer: "Das System Hauptschule bleibt schwach."

Dabei haben die Gymnasien und Realschulen mehr Schüler verloren als die Hauptschulen. Im Vergleich zum Vorjahr wechseln 67 Schüler weniger zum Gymnasium und 24 Schüler weniger zur Realschule. Bei den Hauptschulen sind es bis jetzt 15 Schüler weniger. Aber 40 Anmeldungen stehen noch aus. Und im Schulamt geht man davon aus, dass es potenzielle Hauptschulkinder sind.

Obwohl an den Gesamtschulen insgesamt 68 zusätzliche Plätze geschaffen wurden, mussten wie jedes Jahr Kinder abgewiesen werden. "Man könnte angesichts der Zahlen glauben, dass vor allem die Gymnasien Schüler an die Gesamtschulen verloren haben", sagte Fischer. Dies sei aber nicht so. Denn diesmal seien an den Grundschulen weniger Gymnasial-Empfehlungen vergeben worden.

(RP)
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