Mönchengladbach Das ferne Nepal plötzlich ganz nah

Mönchengladbach · Vier ehemalige Studentinnen der Hochschule Niederrhein engagieren sich für Waisenkinder aus dem Himalaya.

 Die Altstadt von Bhaktapur, die dritte und kleinste der Königsstädte des Kathmandutals in Nepal.

Die Altstadt von Bhaktapur, die dritte und kleinste der Königsstädte des Kathmandutals in Nepal.

Foto: Picasa

Die Begeisterung über ihre Zeit in Nepal ist den jungen Mönchengladbacher Sozialarbeiterinnen noch anzumerken. "Die Arbeit mit den Kindern im Shangrila-Waisenhaus hat mich sehr bewegt", sagt Nina Kröger. "Sie waren so offen und so herzlich." Im Rahmen ihres Studiums Soziale Arbeit an der Hochschule Niederrhein war sie viereinhalb Monate als Praktikantin in Nepal. Sie ist ebenso wie ihre drei Mitstreiterinnen mit dem festen Entschluss zurückgekehrt, den Kontakt nicht abreißen zu lassen und weiter zu helfen.

Das im Himalaya gelegenen Königreich Nepal gilt als Armenhaus Asiens. Die Analphabetenrate ist hoch, die hygienischen Bedingungen schlecht. "Es gibt sehr viel Armut", sagt Corinna Hilgner, die ebenfalls als Praktikantin vor Ort war. Umso mehr war sie von der Initiative Govinda begeistert, die ein privates Waisenhaus betreibt und den Kindern, die ohne oder mit kranken Eltern aufwachsen müssen, Schulbildung und Ausbildung ermöglicht.

Der Mönchengladbacher Aktionskreis, der zur Zeit aus vier ehemaligen Studentinnen der Sozialen Arbeit besteht, hat es sich zum Ziel gesetzt, das Projekt auch weiterhin tatkräftig zu unterstützen. "Zunächst aber möchten wir neue Mitglieder gewinnen", sagt Franziska Souren. Das wollen die vier vor allem durch Information über das Shangrila-Waisenhaus und den Träger-Verein Govinda. Am 14. April zeigen sie um 16 Uhr in der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach einen Dokumentarfilm. "Er zeigt, wie die erste Generation der Waisenkinder in ihre Regionen zurückkehrt", erklärt Franziska Souren. "Außerdem werden die weiteren Projekte in Westnepal vorgestellt."

Wer will und genügend Zeit sowie Enthusiasmus aufbringt, kann auch selbst ein Praktikum vor Ort im Himalaya-Königreich machen. "Den Flug muss man selbst bezahlen, die Unterkunft und Verpflegung stellt der Verein", sagt Corinna Hilgner. Das Praktikum sei altersunabhängig. "Es gab auch schon einmal eine 65-jährige Praktikantin", erzählt die Sozialarbeiterin. Die Praktikanten werden jeweils im Gästehaus untergebracht und helfen bei der Betreuung der Kinder, bei den Hausaufgaben oder bei der Durchführung von Freizeitaktivitäten.

Der Aktionskreis Mönchengladbach, einer von acht deutschen Aktionskreisen, die das Projekt unterstützen, war bisher in kleinerem Rahmen aktiv. Bei Veranstaltungen der Hochschule etwa waren die Helferinnen mit Infoständen vor Ort. Aber eigentlich möchten die vier den Aktionsradius erweitern. "Wir würden das Projekt auch gern auf Stadt- und Stadtteilfesten vorstellen", sagt Nina Kröger.

Außerdem sammeln die Mönchengladbacher Sozialarbeiterinnen Spenden und verkaufen Freundschaftsbänder, die die Kinder des nepalesischen Waisenhauses mit großem Geschick und ebensolcher Begeisterung herstellen. "Die Spenden erreichen die Kinder dort direkt und werden für etwas ausgegeben, was man dort sonst nicht anschaffen könnte", verspricht Franziska Souren.

(arie)
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