1976 Das erste Prinzenpaar im neuen Gladbach

1976 · Dieter Beines war 31, als er Karnevalsprinz von Mönchengladbach war – und mit seiner Frau Uschi somit das erste gesamtstädtische Prinzenpaar bildete. "Wir hatten zwar daran gedacht, diese Aufgabe einmal zu übernehmen", sagt Beines.

Dieter Beines war 31, als er Karnevalsprinz von Mönchengladbach war — und mit seiner Frau Uschi somit das erste gesamtstädtische Prinzenpaar bildete. "Wir hatten zwar daran gedacht, diese Aufgabe einmal zu übernehmen", sagt Beines.

"Aber zu dem Zeitpunkt waren wir unglaublich jung." Alle Prinzenpaare in den Jahren vor und nach ihnen waren "fast eine Generation älter". Doch die Not machte die Rheydter zu einem der jüngsten Amtsträger der Geschichte.

Denn sie waren so etwas wie eine Verlegenheitslösung. "Erst im Jahr zuvor hatten sich die beiden Verbände zu einer Karnevals-Organisation vereinigt", sagt Dieter Beines. Und erst im Oktober, einenMonat vor Beginn der Session, stand Erich Meer als Chef des Gladbacher Karnevals vor seiner Tür und fragte, ob er und seine Frau Prinzenpaar werden wollen. "Wir haben nach einer halben Stunde zugesagt."

Doch vor der Session und der Proklamation im Schloss Rheydt durch den kommissarischen Oberbürgermeister Franz Meyers im Januar 1976 gab es noch einige Fragen zu klären — vor allem die Kleiderfrage. "Die Farben im neuen Stadtwappen waren gelb und rot", sagt Beines über die mögliche Farbgebung des Ornats. "Meine Frau sagte aber, dass sie nicht wie eine Kirmesprinzessin rumlaufen wolle." Man einigte sich auf das edel wirkende weiß und dunkelblau.

Schon wenige Stunden nach der Proklamation standen in der Kaiser-Friedrich- und Stadthalle die ersten Sitzungen an. "Der Unterschied zu den Prinzenpaaren vor uns war, dass wir weniger Zeit für die einzelnen Gesellschaften hatten." Schließlich musste nun ein Paar (statt zuvor derer zwei) zu allen Terminen. "Ein gemütliches Bierchen war nicht mehr drin."

Zum Problem wurde außerdem die unterschiedliche Auffassung über die Gestaltung des Altweiber-Donnerstages. "In Rheydt besuchte das Prinzenpaar die Gesellschaften, das Gladbacher fuhr zu einem Empfang nach Düsseldorf." Dieter und Uschi Beines entschieden sich für den Verbleib in der Stadt, in der sie am Veilchendienstag das Ende des Karnevals-Zuges bildeten. "Es war ein großartiges Erlebnis. Meine Frau sagt noch heute, dass die Session die schönsten acht Wochen ihres Lebens waren."

(RP)
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