Mönchengladbach Das Blauhaus setzt in der Stadt Maßstäbe

Mönchengladbach · Ein Kompetenzzentrum in Sachen Technik und Energie. Und das als markantes Gebäude auf der Schnittstelle zwischen Gladbach und Rheydt. Hochschule und NEW werden das zehn Millionen teure Gebäude nutzen, das 2015 bezogen wird.

 Harald Schoelen, Hennig von Gruenberg, Gereon Frauenrath von Generalunternehmer Frauenrath BauConcept. Armin Marx, Reiner Hellekes und Nicole Finger enthüllen das Modell des Blauhauses.

Harald Schoelen, Hennig von Gruenberg, Gereon Frauenrath von Generalunternehmer Frauenrath BauConcept. Armin Marx, Reiner Hellekes und Nicole Finger enthüllen das Modell des Blauhauses.

Foto: Detlef Ilgner

Ohne das Weinseminar der Hochschule hätte es das Blauhaus vielleicht nicht - aber auf jeden Fall nicht so schnell gegeben. Und auch das sich dann anschließende Picknick, zu dem sich Hochschul-Präsident Professor Hans-Hennig von Grünberg und NEW-Vorstand Dr. Rainer Hellekes trafen, hat die Gründungsphase des Blauhauses entscheidend vorangebracht. Diese Interna aus der Zeit, als das mehr als zehn Millionen Euro teure Projekt eine Ideenskizze war, sind heute längst Geschichte. Aber sie waren am Mittwoch unter den zahlreichen Gästen auf dem Campus der Hochschule Niederrhein, die den Baustart feierten, gern gehörte Anekdoten aus den Anfangstagen des Projekts.

Inzwischen ist mehr bekannt. So wird das Blauhaus sein: Hochschule und NEW wollen ein neues Campus-Wahrzeichen bauen, das eine Art Demonstrationsgebäude für regenerative Energien und innovative Konzepte wird. Dieses sogenannte "Green Building", wie Gebäude mit dieser speziellen Ausrichtung als Energieeffizienz-Zentrum heißen, wandelt sich nicht nur deshalb in ein "Blauhaus", weil Hochschule und NEW Blau im Logo haben und das emaillierte Glas farblich ins Blaue driftet. Blau ist auch die Farbe für technische Entwicklung, und die Einrichtungen, die im Blauhaus angesiedelt werden, stehen für technische Zukunft.

Die Hochschule wolle Wissen aus der akademischen Welt mit den Anforderungen der regionalen Unternehmen so verzahnen, dass beide Seiten profitieren, so beschreibt Präsident Hans-Hennig von Grünberg die Ausrichtung seines Hauses und bezeichnet das Blauhaus als wesentliches Element: Es sei ein wichtiger Baustein im Anspruch der Hochschule, regionales Entwicklungszentrum zu sein.

3500 Quadratmeter Nutzfläche wird das Blauhaus haben, zwei Drittel belegt die Hochschule, ein Drittel die NEW. Die Bibliothek der Hochschule findet hier ihren Platz, die NEW verlagert hierhin ihre Abteilung "Energienahe Dienstleistungen". Für Existenzgründer aus dem Bereich Energieeffizienz gibt es Räume, eventuell zieht auch eine Forschungseinheit des Fraunhofer-Instituts ein. Auch die NEW-Stiftungsprofessur "Energiecontrolling" und zwei Institute der Hochschule werden im Blauhaus angesiedelt.

Auf rund 14 Monate ist die Bauzeit terminiert, seit Mittwochmorgen liegt die Baugenehmigung vor. Die Technik ist nicht nur vom Feinsten, sie entspricht auch dem, was man mit einem "Green Building" verbindet: Die Fassade des fünfeckigen Solitärs hat Photovoltaik-Elemente, es gibt ein Blockheiz-Kraftwerk, einen Brennwertkessel und eine Wärmepumpe mit Eisspeicher - "dieses Gebäude ist, was Energie angeht, weitgehend autark", sagt Armin Marx, Geschäftsführer der NEW mobil und aktiv. Und für Nicole Finger, Aufsichtsratsvorsitzende der NEW-Tochter, ist das Projekt wichtig, weil es "betriebswirtschaftlich Sinn" macht und ein "Meilenstein im Masterplan-Entwurf" ist.

Generalunternehmer ist die Firma Frauenrath BauConcept, deren geschäftsführender Gesellschafter Gereon Frauenrath nach eigenen Aussagen noch nie erlebt hat, das so ein solches Vorhaben so schnell in Auftragsvergabe und Ausschreibung war. Und die Architektur stammt von einem Büro, das mittlerweile in Gladbach Maßstäbe setzt: "kadawittfeldarchitektur" hat bereits den Wettbewerb für die Außengestaltung des Einkaufszentrums Minto gewonnen und setzt diesen an der Hindenburgstraße gerade um.

(RP)
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