Maskenpflicht und neue Regeln in Mönchengladbach So funktioniert der Schutz für Händler und Kunden

Mönchengladbach · Ab Montag dürfen auch wieder Geschäfte öffnen, die über 800 Quadratmeter groß sind. Die Bedingungen: Es darf sich nicht mehr als eine Person pro zehn Quadratmeter auf der Verkaufsfläche aufhalten. Ein Abstand von eineinhalb Metern muss gewahrt bleiben. Und jeder hat einen Mund-Nasenschutz zu tragen. Die Händler in Mönchengladbach sind vorbereitet.

 Rosa Italia-Coniglio und Ehemann Antonio Coniglio von „Rosa’s Quarkbällchen“ haben bislang Handschuhe, aber noch keine Masken getragen. Ab Montag wollen sie das auch ändern.

Rosa Italia-Coniglio und Ehemann Antonio Coniglio von „Rosa’s Quarkbällchen“ haben bislang Handschuhe, aber noch keine Masken getragen. Ab Montag wollen sie das auch ändern.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

In den vergangenen Tagen haben sich die Mönchengladbacher Supermärkte und Baumärkte mit zahlreichen Maßnahmen und einigen Anstrengungen auf die neuen Regeln vorbereitet. Jeder Kunde darf nur noch mit einem Einkaufswagen ins Geschäft. Die Griffe der Wagen werden von Mitarbeitern desinfiziert. Anderswo liegen Handschuhe und Desinfektionsmittel für die Kunden bereit. Das Angebot an Wagen ist begrenzt, um die Anzahl der Kunden in den Geschäften einzuschränken. Vor manchen Läden regeln Mitarbeiter oder Security-Personal den Zutritt. Zusätzliche Markierungen weisen auf den Sicherheitsabstand hin, den manche Filialen auf zwei Meter erhöht haben. So ist es auch im Inneren der Märkte vor Kassen- und Beratungsbereichen, die durch Acrylglaswände abgeschirmt sind.

Mehr und mehr Menschen trugen bereits in der vergangenen Woche Masken. Ab Montag gilt für alle Maskenpflicht, auch für die Angestellten in Geschäften. Ausnahme: Die Mitarbeiter arbeiten hinter einer Schutzwand aus Acrylglas oder Glas. Vielen Bürgern ist anzumerken, dass sie sich an die neuen Regeln noch gewöhnen müssen. Manche kostet es einige Mühe, ruhig und geduldig zu bleiben, denn der Andrang auf die Shops ist vielerorts so groß wie vor Corona-Zeiten.

Deutlich einfacher haben es naturgemäß mobile Geschäfte und Eiscafés. Rosa Italia-Coniglio und ihr Mann Antonio Coniglio führen das „Rosa’s Quarkbällchen“, ein Marktstand, an dem sie Teilchen und Gebäck anbieten. Ihren Stand am Eingang eines Eickener Supermarkts haben sie mit einer Schutzscheibe versehen, zusätzlich werden sie wohl ab Montag Masken tragen, denn Italia-Coniglio gehört als Asthmatikerin zur Risikogruppe. Sie tragen Handschuhe, desinfizieren sich nach jedem Kundenkontakt die Hände. Das Geschäft laufe besser als vor Corona-Zeiten, sagen beide, „vielleicht verspüren die Leute in der Krise größere Lust auf Süßes.“

Francesco Madeo und Enzo Gammuto sind Inhaber des Eiscafés „Pinguin“ in Windberg. Ihr Café mussten sie den Auflagen entsprechend schließen. Seit Ende März bieten sie ihre Waren nach vorheriger Bestellung zum Abholen an. Das Café ist durch Acrylglas und Tisch vom Bürgersteig getrennt. „Das Geschäft ist ein anderes geworden. Die Leute holen überwiegend Eisbecher ab, Getränke, Waffeln und Kuchen werden kaum bestellt“, sagt Madeo. Manche Kunden hätten wenig Verständnis dafür, dass sie ihr Eis nur verpackt abholen dürfen, um es dann zuhause zu verzehren. „Wir müssen Aufenthalte vor unserem Café zu verhindern“, sagt Gammuto. Lebensmittel dürfen im Umkreis von 50 Metern des Abholortes nicht verzehrt werden.

 Zwei Spaziergänger sind mit Hund in der Großheide unterwegs. Die weitläufigen Wege in der Natur bieten sich auch in Corona-Zeiten für Ausflüge an.

Zwei Spaziergänger sind mit Hund in der Großheide unterwegs. Die weitläufigen Wege in der Natur bieten sich auch in Corona-Zeiten für Ausflüge an.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

Das Kontaktverbot einzuhalten gelingt wohl zurzeit am entspanntesten in der Natur. Doch auch im Freien gilt: Der Sicherheitsabstand von eineinhalb Metern muss eingehalten werden. Ist dies nicht möglich, gilt nun dort ebenfalls die Masken-Pflicht. Ausnahmen: direkte Verwandte, Ehepartner, Mitbewohner. Auf den Wirtschafts- und Feldwegen in der Großheide ist das allerdings kein Problem. Der beliebte Ort für Fahrradfahrer, Läufer und Hundebesitzer bietet hierzu genügend Freiraum.

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