Corona in Mönchengladbach Fünf Corona-Tote, steigende Inzidenz und ein Aufruf zur Vorsicht

Mönchengladbach · Nicht zuletzt wegen der Gefahr durch Mutationen des Covid-19-Erregers sieht die Stadtverwaltung keinen Anlass für besondere Lockerungen. OB Felix Heinrichs wendet sich mit einem Appell an die Mönchengladbacher.

 Der OB bittet die Mönchengladbacher, weiterhin Maske zu tragen und Abstand zu halten.

Der OB bittet die Mönchengladbacher, weiterhin Maske zu tragen und Abstand zu halten.

Foto: Anika Reckeweg

Fünf weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus, eine Inzidenz wieder über 35 und ein Gespräch zwischen Stadtspitze und Landesgesundheitsministerium – das ist der Hintergrund, vor dem ein Appell von Oberbürgermeister Felix Heinrichs an die Mönchengladbacher zu sehen ist. Bei frühlingshaften Temperaturen, die viele Menschen ins Freie lockten, rief Heinrichs am Sonntag dazu auf, Mund-Nasenschutz zu tragen und weiterhin Abstand zu halten. „Wir haben es alle in der Hand, die Werte zu halten, besser noch abzusenken“, sagte Heinrichs.

Die Stadt machte in einer Mitteilung auch deutlich, dass es über die ab Montag in ganz Nordrhein-Westfalen in Kraft tretende Coronaverordnung hinaus keine Lockerungen der Regeln in Mönchengladbach geben werde – auch wenn die Inzidenz in der Stadt seit 7. Februar unter 50 liegt und acht Tage lang auch 35 unterschritten hatte. Diese Marke wurde am Sonntag mit 36,8 schon wieder leicht überschritten. Der Anstieg seit dem am 17. Februar erreichten Tiefstand von 23,4 hat sich weiter fortgesetzt. Am Wochenende verzeichnete das Gesundheitsamt 48 Neuinfektionen, es galten noch immer 449 Mönchengladbacher als aktuell infiziert (Freitag: 506). 27 Covid-Patienten wurden im Krankenhaus behandelt. Laut Divi-Register waren am Sonntagmittag 15 Intensivbetten in der Stadt mit Covid-Patienten belegt, in sechs Fällen wurde invasiv beatmet.

Ebenso meldete das Gesundheitsamt fünf weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Dabei handelt es sich nach Angaben eines Stadtsprechers um aktuelle Fälle. In diese Zahl gingen also nicht – wie mitunter in der Vergangenheit – erheblich verspätet angezeigter Todesfälle ein. Bei den fünf Toten handelt es sich laut Stadt um eine Frau (Geburtsjahrgang 1941) und einen Mann (1926), die beide an Vorerkrankungen litten und in Pflegeheimen starben, sowie um drei Patienten (1949, 1930 und 1943), die in Kliniken starben. Vorerkrankungen seien in diesen drei Fällen nicht bekannt gewesen, so die Stadt. Es seien in diesen Fällen auch keine weiteren Pflegeheime betroffen. Die Zahl der im Zusammenhang mit der Pandemie gestorbenen Mönchengladbacher stieg damit auf 189.

Über die aktuelle Situation und das weitere Vorgehen hat die Stadtverwaltung mit dem Landesgesundheitsministerium gesprochen. Das sehe keine Veranlassung für eine Lockerung, da auch dort die aktuelle Stagnation der Zahlen mit Sorge beobachtet werde, teilte die Stadt mit. Grundsätzlich sehe das Ministerium die Gefahr eines Hin- und Her-Wechselns zwischen Lockerung und Verschärfung, das müsse vermieden werden. „Die Haltung in NRW ist eindeutig: Es darf nicht zu einem Tourismus zwischen den Städten und damit einer unkontrollierten Verbreitung kommen. Die Mutationen des Virus sind zusätzliche Risiken, die wir nicht unterschätzen dürfen. Alles andere wäre fahrlässig. Wir dürfen und werden vor diesem Hintergrund keine Sonderrolle einnehmen“, so Heinrichs.

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