Finanzen in Mönchengladbach „Die Lage ist höchstkritisch“
Mönchengladbach · Ohne Finanzhilfen von Land und Bund droht der Haushalt der Stadt Mönchengladbach wieder tiefer in die Schulden abzurutschen, sagt Kämmerer Michael Heck. Denn Einnahmeausfälle zu kompensieren, erscheint derzeit praktisch unmöglich.

Ohne Hilfen von Bund und Land droht der Mönchengladbacher Haushalt wieder abzurutschen.
Foto: ILLUSTRATION: A. ZÖRNERNormalerweise beschäftigt man sich im Urlaub mit erheiternden Dingen. Die Freizeitlektüre von Kämmerer Michael Heck am Donnerstagnachmittag glich allerdings verdächtig dem, was der Wächter über die Stadtfinanzen auch im Büro studiert: Zahlen und Prognosen. Und die sehen nicht besonders gut aus, auch am heimischen Schreibtisch: „Die Situation ist außergewöhnlich, die Lage ist höchstkritisch“, sagt Heck, als die Steuerschätzung des Bundes am Nachmittag mit einem Minus von bundesweit 6,3 Prozent vorlag. Was das für Mönchengladbach bedeutet, lässt sich zwar vorerst nur erahnen und wird von Montag an (wenn der Urlaub dann endet) berechnet und dem Finanzausschuss Anfang Juni vorgelegt. Aber Hecks Mutmaßung über das Ausmaß des Corona-bedingten Finanzdesasters hat eine klare Richtung: „6,3 Prozent Steuerausfälle war unser Worst-Case-Szenario. Ich sehe die Ausfälle aus unserer Prognose von Mitte April jetzt eher am oberen Ende der Spanne.“