Claus-Markt in Mönchengladbach Der Claus-Markt feiert seinen Geburtstag mit „Last Christmas“
Mönchengladbach · Es gab deftigen Rheintopf und anderes Genussgedöns, dazu handgenähte Unterhosen und viel Recyeltes. Und es wurden Komplimente verschenkt.
Zum zehnten Geburtstag von Claus haben sich die Organisatorinnen Myriam Topel und Nicole Kyas einen Spaß erlaubt. Im Eingangsbereich der Red Box dudelt „Last Christmas“ aus vollen Rohren. „Das war die ganzen Jahre strengstens verboten, aber diesmal musste es sein“, sagt Myriam Topel lachend, die wie immer mit ihrer Kamera unterwegs ist, um den „Markt der schönen Dinge“ mit all seinen schrillen und witzigen Ständen und bestens gelaunten Besuchern festzuhalten.
Schon früh ist an beiden Tagen der Parkplatz an der Halle im Nordpark fast voll, in der Halle gibt es an manchen Stellen kaum ein Durchkommen. Aber das kennen die treuen Besucher sowohl vom Greta- als auch vom Claus-Markt. Sie bringen entsprechend Zeit mit, viele auch ihre Kinder und Hunde. Im Foyer der Red Box darf unterm rotierenden Sternenhimmel nach Herzenslust probiert werden. Es gibt den Husch-Husch-Kräutertrank, Liköriges aus Lakritz, Wegesrand-Gin, Dips, Honig, Öl, Schokolade (“macht garantiert glücklich“) und jede Menge Genussgedöns.
Und vom Vorplatz der Halle, auf dem etliche Food-Stände aufgebaut sind, weht der Duft von deftigen Rheintöpfen, Pommes, Indischem und mehr in die Halle. Es wird genascht und geschlemmt – natürlich auch gekauft.
In der großen Halle sind die Stände dicht umlagert. Es gibt wie immer viel Außergewöhnliches, individuell Recyceltes oder Upcyceltes und Handgearbeitetes. Außerdem „verrückte“ Streetwear, raffinierte Designer-Arbeiten, Möbel und Lampen im neuen Look, besonderen Schmuck (etwa aus Haselholz) und Design aus Wien. Gegen kalte Winter-Ohren gibt es Lauscherlappen, aus Berlin kommen handgearbeitete Unterhosen, Hemden und BHs ziemlich schrill daher und Handgenähtes und -gestricktes in bunten Farben.
In einem Nebenraum stehen Sessel. Müde Menschen lassen sich nieder und ruhen sich eine Weile aus, bevor sie sich wieder ins fröhliche Getümmel stürzen. An einigen Stellen kleben Zettel an der Wand: „Komplimente zu verschenken“. Da können beschriftete Streifen abgerissen werden. „Danke, dass du bist wie du bist“, heißt es da etwa. Oder „Du bist mein 6er im Lotto“ und „Du strahlst von innen“. Etliche Komplimente sind bereits mitgenommen worden. Eine schöne Idee, die sicher am Wochenende viele Menschen glücklich gemacht hat.