Mönchengladbach City Ost: Stadt vor Grundstückskauf

Mönchengladbach · Wird bei der Immobilienmesse Expo Real der Kauf eines Schlüsselgrundstücks in der City Ost bekannt gegeben? Stadttochter EWMG und Aurelis stehen vor einer Einigung. Das Areal soll 10 Millionen Euro kosten.

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Die städtische Tochter EWMG steht vor dem Kauf eines Schlüsselgrundstücks in der City Ost. Man sei in finalen Verhandlungen mit dem Eigentümer Aurelis, heißt es, der Vertrag sei aber noch nicht unterschrieben. Es könnte sein, dass dies in den nächsten Tagen geschieht: Stadt und EWMG sind ab morgen bei der Expo Real, der Internationalen Fachmesse für Gewerbeimmobilien und Investitionen in München.

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Foto: MG 3.0

Und es gilt als sicher, dass man da mit guten Nachrichten aufwarten und Investoren interessieren will, auf dem 24.000 Quadratmeter großen Gelände der City Ost Bürogebäude zu errichten. Die City Ost gilt als wegweisend für den Masterplan. "Wenn der Kauf gelingen sollte, wäre dies ein entscheidender Schritt", sagt Fritz Otten, einer der Vorsitzenden des Masterplan-Vereins MG 3.0.

Es war Stadtkämmerer Bernd Kuckels, der in seiner Etatrede bei der jüngsten Ratssitzung die Katze aus dem Sack ließ. Als er die Erfolge bei den Investitionen in diesem Jahr erläuterte, sorgte ein Absatz für Aufsehen. Mit dem Ankauf des Schlüsselgrundstücks in der City Ost, vermeide die Stadt nicht nur drohende Schadenersatzforderungen in Millionenhöhe durch Aurelis, so der Kämmerer. Es gelinge außerdem, so zu planen und zu bauen, wie es der Masterplan vorgebe. Zwar seien Planung und Folgekosten noch zu berücksichtigen. Aber: "Dennoch kommen mit dem finanziellen Kraftakt, das Grundstück anzukaufen, wieder einen wichtigen Schritt voran", sagte Kuckels weiter.

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Foto: Isabella Raupold

Wie viel für das Areal gezahlt wird, dazu äußerte sich Kuckels nicht. Aus dem Nachtragshaushalt ist die Kaufsumme auch nicht ableitbar. Es heißt aber, dass es eine Summe von rund zehn Millionen Euro sein soll. Ursprünglich hatte Aurelis 12,7 Millionen Euro gefordert. Mit dem Kauf würde die Stadt einen Prozess mit Aurelis umgehen, der im ungünstigen Fall dazu geführt hätte, dass auf Gladbach Schadenersatz-Forderungen von 6,8 Millionen Euro zugekommen wäre. Auf diese Summe wollte Aurelis die Stadt verklagen. Der Grund: Die von einer breiten politischen Mehrheit anerkannten Entwürfe des Masterplans verhindern ein gutes Geschäft, das Aurelis hätte machen können.

Dies wäre der Baumarkt Hornbach gewesen, der ein großes Grundstück in der City Ost kaufen wollte. Die Verträge mit Aurelis lagen bereits unterschriftsreif in der Schublade, als die von Stararchitekt Sir Nicholas Grimshaw entwickelten Masterplan-Visionen dieser Absicht einen Strich durch die Rechnung machte. Statt Hornbach und Co. empfahl Grimshaw Bürobauten und große Grünflächen, um das Gladbach-Tal nachzuempfinden.

Es folgte ein Riesenärger in der Politik: Die SPD wollte den Baumarkt zulassen, weil sie Forderungen auf die Stadt zukommen sahen. Ihre damaligen Ampel-Partner Grüne und FDP verbündeten sich in dieser Frage aber mit der CDU, die Büros wollte. Und zwischen allen stand der einflussreiche Verein MG 3.0, der mit Hilfe der Wirtschaft darum kämpfte, dass der Masterplan Planungsleitlinie für die Stadt wird. Es war sogar die Rede davon, dass Ratsmitglieder, die gegen die Hornbach-Ansiedlung stimmen, Regress zahlen müssten. Mit dem Kauf des Areals wäre dies alles vom Tisch.

(RP)
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