Mönchengladbach City-Ost: Masterplaner weiter gegen Baumarkt

Mönchengladbach · Der Optimismus ist ungebrochen: Einen Tag verbrachte das Masterplan-Team jetzt in London beim britischen Stararchitekten Sir Nicholas Grimshaw, um mit ihm und seinen Mitarbeitern die Ergebnisse der Workshops zu diskutieren.

Gladbachs Großbaustellen
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Beim vierten Dialog, am 12. Dezember, wollen Fritz Otten und Ernst Kreuder, die Vorsitzenden des federführenden Vereins "MG 3.0", die erste Endfassung des städtebaulichen Leitplans präsentieren. "Wir haben von allen Beteiligten sehr wertvolle Hinweise erhalten", betont Otten.

Kulturhügel stärker integrieren

An ihrer Vision für die City-Ost halten die Planer fest. "Es wäre eine verpasste Chance, dort statt hochwertigen Bürogebäuden einen Baumarkt anzusiedeln. Dieser Meinung ist auch das Londoner Planungsteam", berichtet Otten. Die City-Ost sei aufgrund der Infrastruktur und der stadtnahen Lage der ideale Standort für hochwertige Arbeitsplätze. Glücklich zeigen sich die Vorsitzenden über die Entwicklung in Rheydt.

"Wir sind überzeugt, dass durch einen Verkauf des Bahnhofs eine attraktive Lösung für die Ankunft in Rheydt gefunden werden kann", sagt Kreuder. Ein weiteres Thema bei den Gesprächen in London sei die Verkehrsanbindung der Gewerbegebiete Ost und West gewesen. Die Bahntrasse Ost, die parallel zur Theodor-Heuss-, Süd- und Otto-Safran-Straße verläuft, soll weiterhin temporär für Güterverkehr genutzt werden. "Vielleicht 20- bis 25-mal im Jahr. Für den Rest der Zeit könnte sie als Fahrradstrecke dienen", so Kreuder.

Durch eine Verknüpfung von Hindenburgstraße und Kulturhügel wollen die Masterplaner den Einzelhandel am Alten Markt stärken. "Für das Museum kommen viele Besucher aus der Ferne angereist. Wir müssen hier das Kulturangebot stärker mit dem Einzelhandel verweben. Der Kulturhügel muss ein integrativer Bestandteil der Stadt werden", sagt Otten. Nicht nur durch Grünflächen soll das Gebiet zwischen Schloss Rheydt und Dahlener Heide verbunden werden. "Wir stellen uns neben einer grünen auch eine funktionale Verknüpfung etwa durch Forschungsinstitute und durch eine engere Zusammenarbeit von Unternehmen und Hochschule vor", sagt Fritz Otten.

Als "eine der wichtigsten Institutionen" (Kreuder) soll auch die Hochschule präsenter im Stadtbild werden. "Wir sind uns einig, dass sie sich in Richtung eines Campus' entwickeln sollte", betont Kreuder. "Ihr Eingang sollte über einen neu gestalteten Platz erfolgen." Von einer "sensiblen Anpassung" spricht der Bauunternehmer mit Blick auf das Umfeld des Abteibergs. "Wir wollen das Gladbach-Tal mit Rücksicht auf die vorhandene Bebauung wieder stärker in den Mittelpunkt rücken."

(RP/rl)
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