Mönchengladbach Charakter im Spiegel von außen und innen

Mönchengladbach · Mit der Kinderoper "Die Schöne und das Biest" haben die Sängerin Susanne Seefing und ihr Ehemann, der Repetitor und Dirigent Karsten Seefing, ein wunderschönes Stück auf die Theaterbühne gebracht.

 Lisa Katarina Zimmermann und Markus Heinrich spielen und singen als die Schöne und das Biest in der gleichnamigen Kinderoper.

Lisa Katarina Zimmermann und Markus Heinrich spielen und singen als die Schöne und das Biest in der gleichnamigen Kinderoper.

Foto: Matthias Stutte

Große und kleine Kinder zog die Premiere der Kinderoper "Die Schöne und das Biest" in ihren Bann, sowohl musikalisch als auch schauspielerisch. Beim Betreten des Theaters wurde man von freudigen, aufgeregten Kinderstimmen empfangen, die alle gespannt auf den Beginn der Oper warteten.

In Anlehnung an Louis Spohrs Oper "Zemire und Azor" hatte sich das Ehepaar Susanne und Karsten Seefing zu einer kindgerechten Fassung mit eingängiger Musik und Mitspielaktionen inspirieren lassen. Das kindliche Gewusel verschwand nach Spielbeginn mehr und mehr, und nun verfolgten auch die ganz Kleinen das musikalische Treiben aufmerksam.

Die Geschichte beginnt mit dem Kaufmann Sander und seinem Neffen Armin, die auf dem Weg nach Hause in einen Schneesturm geraten und Zuflucht in einem geheimnisvollen Schloss suchen. Dieses wird von einem Unhold bewohnt, dessen Leben an einen blühenden Rosenstrauch gekoppelt ist. Daher ist das Biest wenig begeistert, als Kaufmann Sander eine Rose abbricht, um sie seiner lieben Tochter Isabella zu schenken. Von da an verliert der Rosenstrauch immer weiter an Blüten - und das Biest wird zusehends schwächer.

Den Titel "Biest" hat der Tenor Markus Heinrich mit abscheulich gutem und unheimlichem Kostüm und gruseliger Maskierung redlich verdient. Während das Biest dem Kaufmann Sander in leicht angsteinflößender Art und Weise deutlich macht, dass er für seine Tat zu büßen habe, gleicht die freundliche Hintergrundmusik unter der Leitung von Karsten Seefing diese unheimliche Grundstimmung wieder aus. Im weiteren Verlauf des Stückes lernen sich die bezaubernde Kaufmannstochter Isabella (Lisa Katarina Zimmermann) und das Biest kennen und lieben. Am Schluss fällt die letzte Rose des Strauches, und das Biest droht nun zu sterben. Isabella aber trauert um ihren geliebten Freund und erzählt von seinem schönen Inneren, das auch sein hässliches Äußeres nicht zerstören kann.

Eine Fee, die den einst schönen Prinzen auf Grund seines hässlichen Inneren verzaubert hat, verwandelt das Biest schließlich wieder zurück in den Prinzen, der überlebt. Sein Inneres hat sich verändert, und so darf sein Äußeres dies nun auch widerspiegeln. Man muss nicht zwingend über ein blendendes Aussehen verfügen, um liebenswert zu sein, so lautet die Botschaft für die Kinder. Und umgekehrt ist Schönheit nicht Garantie für einen guten Charakter. Eine schöne Quintessenz, die gerade heute in Erinnerung gerufen zu werden verdient.

Susanne und Karsten Seefing haben eine Kinderoper geschaffen, die angenehm leicht zwischen Gesang und Aktion wechselt. Diese Abwechslung macht das Zuschauen gerade für junge Zuschauer besonders eindrucksvoll. Großartige Bühnenbilder und musikalische Effekte ließen die Eltern und Kinder eintauchen in die verzauberte Welt.

Tickets (telefonisch) unter 02166 6151-100 und an der Theaterkasse.

(alexa)
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