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Mönchengladbach CDU sägt Rolf Besten ab

Mönchengladbach · Völlig überraschend hat der Fraktionsvorsitzende am Donnerstagabend bei der Nominierung für die Ratsmandate gegen einen Nobody verloren. Torsten Terhorst (29) schlug ihn mit 116 zu 69 Stimmen. Ob Besten weiter macht, ließ er offen.

 Rolf Besten (59) ist nicht mehr CDU-Fraktionsvorsitzender.

Rolf Besten (59) ist nicht mehr CDU-Fraktionsvorsitzender.

Foto: Detlef Ilgner

Um 21.57 Uhr herrschte für einige Sekunden eine fast gespenstische Stille in den Gesellschaftsräumen von Haus Erholung. Fast 200 Menschen drängten sich bei der Mitgliederversammlung der CDU-Nord in dem Saal; etliche verfolgten die Versammlung stehend. Als Versammlungsleiter Dr. Detlef Irmen das Ergebnis bekannt gab, glaubte manch einer, sich schlicht verhört zu haben.

Rolf Besten, Eickener Urgestein und mächtiger Fraktionsvorsitzender, kam bei der Kampfabstimmung um das Direktmandat für den Wahlkreis Eicken-Nord auf gerade mal 37,3 Prozent. Sein Bezwinger ist ein Nobody. Der 29 Jahre alte Jurist Torsten Terhorst macht die Pressearbeit für die Junge Union.

Nicht nur der ungewöhnlich große Andrang, auch die Stimmung im Saal hatte den ganzen Abend über Ungewöhnliches angekündigt. Tatsächlich verlor Stefan Wimmers mit 73:110 gegen Annette Bonin. Reiner Brandts setzte sich mit 121 zu 62 Stimmen gegen Fraktionsgeschäftsführer Hans-Wilhelm Reiners durch. Am Nachmittag hatte es gerüchteweise geheißen, die Junge Union schicke einen Bewerber gegen Udo Blank ins Rennen. Doch das erwies sich als Ente.

Tatsächlich schlug der JU-Vorsitzende Daniel Bauer dann Torsten Terhorst vor. "Es gibt Gräben in der CDU-Fraktion. Wir brauchen einen neuen Politik-Stil", begründete Terhorst bei seiner Vorstellung sein Antreten. Rolf Besten wurde von der Gegenkandidatur vollkommen überrascht. "Das habe ich nicht gewusst", sagte der erstaunlich gefasst wirkende Fraktionsvorsitzende nach der Abstimmung.

Zwar entscheidet über die Kandidaten für die Direktwahlkreise eine Versammlung aus 154 Delegierten endgültig erst am 13. Januar. Dort kann Besten genau wie Wimmers und Reiners noch einmal antreten. Doch ist durchaus denkbar, dass der 58-Jährige darauf verzichtet. Er kommentierte wenige Minuten nach seiner Niederlage: "Das ist eine ganz normale demokratische Entscheidung. Ich werde mir in Ruhe überlegen, welche Schlüsse ich daraus ziehe."

Besten hatte in der Fraktion immer wieder empfindliche Abstimmungsniederlagen erlebt. So brachte die CDU trotz Probeabstimmung ihren Kandidaten Dr. Hans Walter Hütter nicht als Schuldezernenten durch. Für die Reduzierung der Stadtbezirke brauchte die CDU einen zweiten Anlauf.

Torsten Terhorst zitiert auf seiner Homepage als Motto Henry Ford: "Alles lässt sich besser machen, als es bisher gemacht worden ist." Der 29-Jährige, der an der Marienschule Abitur gemacht hat und in Bonn studierte, absolviert derzeit sein Referendariat in der Anwaltskanzlei von CDU-Ratsherr Dieter Breymann. Terhorst, nebenberuflich Model auch für Unterwäsche, ist auf seiner Homepage sehr freizügig zu sehen.

(RP)
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