Anschlag in Nizza CDU-Politiker Michael Weigand entgeht dem Anschlag zufällig

Mönchengladbach · Bei der Loveparade hatte Michael Weigand Glück, zu früh gewesen zu sein. In Nizza war er jetzt aus Zufall nicht am Anschlagsort – weil er nur Badesachen mit hatte.

 Michael Weigand in Nizza.

Michael Weigand in Nizza.

Foto: Privat

Bei der Loveparade hatte Michael Weigand Glück, zu früh gewesen zu sein. In Nizza war er jetzt aus Zufall nicht am Anschlagsort — weil er nur Badesachen mit hatte.

Eigentlich hätten sie überlegt, bis zum Abend in Nizza zu bleiben, um an der Promenade das Feuerwerk zu sehen, sagt Michael Weigand (39). Der CDU-Politiker aus der Bezirksvertretung Nord macht derzeit mit Freundin Nina Urlaub in Südfrankreich, noch am Mittag fuhren sie über genau den Boulevard, der wenige Stunden später traurige Berühmtheit erlangen sollte. Ein Mann raste mit einem Lkw in die Menschenmenge, mindestens 84 Tote und mehrere hundert Verletzte soll es geben.

"Den Tag über schien alles auf eine fröhliche Feier hinzudeuten. Das Wetter war gut und die Leute waren fröhlich", sagt Weigand. "Aber weil wir beide Badesachen angezogen und nichts Passendes für den Abend dabei hatten, haben wir uns entschlossen, doch noch nach Antibes zu fahren, wo wir eine Wohnung haben." Der Küstenort liegt etwa 30 Kilometer von Nizza entfernt. Dort sahen sie das große Feuerwerk anlässlich des französischen Nationalfeiertags. "Als wir dann abends nach dem Feuerwerk in einem Café saßen, las ich im Internet von dem Anschlag", erzählt er. Der Schock sitzt immer noch tief, wie Weigand sagt. "Die zuvor ausgelassene Stimmung war sofort dahin. Nur ein Zufall, also die fehlende Kleidung für den Abend, hatte dafür gesorgt, dass wir dem Anschlag entkommen sind." Der 39-Jährige informierte seine Eltern und Freunde, dass ihm nichts passiert sei.

Schon einmal ist Weigand nur knapp der Katastrophe entgangen. "Das alles erinnert mich persönlich ein wenig an die Loveparade in Duisburg, bei der ich damals auch nur wenige Stunden vor dem Unglück die spätere Todesstelle passiert habe", sagt er. Das habe ihm auch sofort ein Freund geschrieben. Bei der Veranstaltung am 24. Juli 2010 starben in einem Gedränge am Eingangsbereich 21 Besucher, 541 weitere wurden verletzt.

Und auch dieses Mal war es nur der Zeitpunkt, der den Ausschlag gab: "Meine Freundin und ich hatten einfach Glück. Nun werden wir unseren Urlaub an der Côte d'Azur noch dankbarer genießen", sagt Weigand.

(lukra)
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