Die Bundestagswahl in Mönchengladbach CDU gewinnt - SPD in Rheydt passabel

Mönchengladbach · Mönchengladbach ist tiefschwarz: Die CDU war in allen 33 Kommunalwahlbezirken vorn. Die SPD erzielte vor allem in Rheydt passable Ergebnisse. Die kleinen Parteien rutschen ab. Nur die AfD triumphiert – dreimal über fünf Prozent.

 Die Grafik zeigt, wo die Parteien am besten abschnitten. Bei Überschneidungen wurde zugunsten der jeweils stärkeren Partei entschieden — beispielsweise holte die FDP in Windberg/Großheide, einer absoluten CDU-Hochburg, 9,3 Prozent, aufgeführt sind aber nur die Bezirke, wo sie alleine ergebnistechnisch herausragte.

Die Grafik zeigt, wo die Parteien am besten abschnitten. Bei Überschneidungen wurde zugunsten der jeweils stärkeren Partei entschieden — beispielsweise holte die FDP in Windberg/Großheide, einer absoluten CDU-Hochburg, 9,3 Prozent, aufgeführt sind aber nur die Bezirke, wo sie alleine ergebnistechnisch herausragte.

Foto: Schreiber

Mönchengladbach ist tiefschwarz: Die CDU war in allen 33 Kommunalwahlbezirken vorn. Die SPD erzielte vor allem in Rheydt passable Ergebnisse. Die kleinen Parteien rutschen ab. Nur die AfD triumphiert — dreimal über fünf Prozent.

Wer den Mönchengladbachern vorwirft, sie würden immer gleich in eine Richtung wählen, irrt völlig. In der Stadt wird sehr abgewogen gewählt — wobei deutlich differenziert wird, um welche Wahl es sich handelt. Die CDU fuhr gestern in den 33 Kommunalwahlbezirken teilweise grandiose Erfolge ein, holte sich im Vergleich zur Bundestagswahl 2009 sogar damals rote Bezirke zurück. Mönchengladbach ist bei der Bundestagswahl 2013 tiefschwarz eingefärbt — bei den Erststimmen sowieso, bei den Zweitstimmen jetzt auch. Dreimal überstieg das Zweitstimmen-Ergebnis die 50-Prozent-Marke, "bayerische Verhältnisse" gibt es bei den Erststimmen für Dr. Günter Krings in Windberg/Großheide (61,7 Prozent).

Das Zähneknirschen hält sich bei der SPD in Grenzen: Sie hat in den ihr wichtigen Bezirken in Rheydt — also dort, wo die Sozialdemokraten bei der Kommunalwahl 2009 stark waren — im Vergleich zur Bundestagswahl 2009 bei den Zweitstimmen zugelegt. Das ließ gestern Abend Hoffnungen keimen — obwohl auch hier der Abstand zur CDU deutlich ist. Immerhin blieb die SPD in Schlagweite zu ihren Kommunalwahl-Ergebnissen 2009.

Dies ging dann zu Lasten der Kleinen. Vor allem die FDP verlor drastisch. Konnten die Liberalen nach der Bundestagswahl 2009 vor Kraft nicht laufen, weil sie bei den Zweitstimmen teilweise Ergebnisse von 20 Prozent erzielten, so brachen sie in diesen bürgerlichen Wahlbezirken geradezu ein. Zum Vergleich: In Windberg-Großheide von 22,4 Prozent auf noch verhältnismäßig gute 9,3 Prozent, in Venn von 21 Prozent auf 6,2 Prozent, in Eicken-Nord von 20,6 Prozent auf 7,8 Prozent. Das ist alarmierend. Dass der Kandidat Hans-Joachim Stockschläger, von den Wählern 2009 noch durchweg mit Werten zwischen 7,9 und 10,9 Prozent bei den Erststimmen bedacht, fast durchweg eine zwei vor dem Komma hat, ist Beleg für den Absturz der FDP.

Nicht ganz so schlimm erging es den Grünen. Aber auch hier sind die Zeiten, als man von stetig wachsender Popularität ausging, scheinbar vorbei. Das grüne Aushängeschild ist ihr Fraktionsvorsitzender Karl Sasserath, weil er auch Vorsteher des Bezirks Süd (Rheydt und Odenkirchen) ist. So fällt schnell der Blick auf die Ergebnisse in seinem Bezirk: Bei der Kommunalwahl 2009 triumphierte er mit 24,3 Prozent, rückte damit sogar der SPD auf die Pelle. Bei der Bundestagswahl 2009 waren es bei den Zweitstimmen immerhin noch 12,5 Prozent. Dieses Mal rutschten die Grünen in Bonnenbroich-Geneicken auf 8,2 Prozent ab.

Selbst im Kommunalwahlbezirk Eicken-Süd/Kaiser-Friedrich-Halle, auch eine grüne Hochburg 2009, kamen sie nur noch auf 8,9 Prozent. Auch die Linke verlor im Vergleich zur Bundestagswahl 2009 in ihren Rheydter Hochburgen und in Speick/Westend. Und zwar erheblich. Einmal sogar fast fünf Punkte. Was für die Linke wichtig ist: Sie blieb im Bereich ihres Kommunalwahlergebnisses 2009.
Und die AfD? Sie hat nicht nur da gute Ergebnisse erzielt, wo es bürgerliche Wähler gibt. Also in Hardt, Venn und Eicken-Nord. Sie hat auch dort Protestwähler an sich binden können, wo die Linke stark ist: in Rheydter Innenstadtbezirken. In Dohr/Mülfort/Römerbrunnen kam die AfD auf sogar 6,3 Prozent.

(ape)
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