Bundestagswahl 2021 in Mönchengladbach Das ist AfD-Kandidat Peter Müller

Mönchengladbach · Nach 2017 in Krefeld kandidiert Peter Müller nun in Mönchengladbach ein zweites Mal für den Bundestag. Der 59-Jährige ist Stadtrat in seiner Heimatstadt Kempen – aber in Mönchengladbach nicht unbekannt.

 Peter Müller kandidiert für die Mönchengladbacher AfD.

Peter Müller kandidiert für die Mönchengladbacher AfD.

Foto: Isabella Raupold (ikr)

Für die Mönchengladbacher AfD tritt der 59 Jahre alte Industriekaufmann Peter Müller als Kandidat bei der Bundestagswahl am 26. September an. Für ihn ist es nicht die erste Bewerbung um ein Direktmandat. Bei der Wahl 2017 bewarb er sich im Wahlkreis Krefeld II – Wesel II um den Einzug ins Parlament und kam auf 8,6 Prozent der Erststimmen. Dass er nun als Kempener in Mönchengladbach und nicht im Kreis Viersen kandidiert, liegt daran, dass der dortige Kreisverband mit Kay Gottschalk einen der führenden Köpfe der Partei in Nordrhein-Westfalen aufgestellt hat.

Illusionen um einen Sieg in Mönchengladbach macht sich Müller wohl kaum. Er steht auch nicht auf der Landesliste seiner Partei. Der nächste Bundestag wird demnach sehr wahrscheinlich ohne ihn auskommen müssen, was sich auch darin ausdrückt, dass Müller für die Landtagswahl im kommenden Jahr kandidieren will.

Die AfD ist nicht die erste Partei, in der Müller Mitglied ist. Anfang der 1980er Jahre war er für einige Jahre Mitglied der CDU. 30 Jahre blieb er ohne Parteibuch, bis er 2017 der AfD beitrat. „Ich bin in die AfD eingetreten, weil ich jetzt die vierte Generation in Folge in meiner Familie bin, die von ihrer Regierung ruiniert wird“, sagt Müller. „Bei meiner Urgroßmutter war es der Hausverkauf in der Weltwirtschaftskrise, mein Großvater wurde zur Wehrmacht eingezogen und ist an den Folgen der Kriegsgefangenschaft gestorben, meine Eltern verlieren wegen der Nullzinspolitik ihre Altersvorsorge, und bei mir zeichnet sich Ähnliches ab.“

Als seine Schwerpunkte bezeichnet Müller Außenpolitik und Sicherheitsfragen. „Ich würde die Grenzen zu machen. Wir hängen mit der Integration zurück. Und wir sind nicht in der Lage so schnell zu bauen, wie die Leute hierher ziehen“, sagt Müller. „Ich sehe die Problematik der öffentlichen Sicherheit. Frauen müssen sich nach 18 Uhr noch sicher auf die Straße trauen.“ Dass dies nicht so sei, entnehme er Polizeiberichten „und dem, was mir die Leute auf der Straße erzählen“.

Auch wenn Müller aus Kostenpflichtiger Inhalt Kempen kommt ist er in Mönchengladbach nicht unbekannt. Der Bundeswehroffizier der Reserve ist Mitglied des Reservistenverbands Niederrhein und war von 2015 bis 2020 dessen Vorsitzender. Nach eigenem Bekunden trat er im vergangenen Jahr zurück, nachdem es im Zuge einer umstrittenen sicherheitspolitischen Veranstaltung mit dem früheren Chef des Bundesverfassungsschutzes, Hans-Georg Maaßen, und den Umgang damit zu Unstimmigkeiten im Verband gekommen war. Müller sagt dazu: „Hans-Georg Maaßen war 2020 zum vierten Mal in Mönchengladbach beim sicherheitspolitischen Forum zu Gast, vorher ist nie Kritik gekommen. Ich kann in ihm keinen Verfassungsfeind erkennen. Er vertritt eine Außer-Merkel-CDU. Und wenn er sagt, die Grenzöffnung 2015 war ein Fehler, dann unterschreibe ich das gerne.“

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