Mönchengladbach Radfahren soll sicherer werden

Mönchengladbach · Der gefährliche Radweg an der Hohenzollernstraße soll entschärft werden. OB Reiners will die Benutzungspflicht zum Teil aufheben lassen. Bald entscheiden Politiker Alternativen: Womöglich wird eine Autofahrspur umgewidmet.

 Ursula Piethan ist leidenschaftliche Radfahrerin, hat aber als Anwohnerin arge Probleme mit dem schlechten Radweg an der Hohenzollernstraße.

Ursula Piethan ist leidenschaftliche Radfahrerin, hat aber als Anwohnerin arge Probleme mit dem schlechten Radweg an der Hohenzollernstraße.

Foto: Andreas Gruhn

Der Bericht über den miserablen Radweg an der Hohenzollernstraße hat für viel Wirbel gesorgt. RP-Leserin und Radfahrerin Ursula Piethan beschwerte sich beim Bürgermonitor unserer Redaktion, dass sie auf der durch Baumwurzeln sehr holprig gewordenen Buckelpiste schon vor Jahren einmal gestürzt war. Geändert hat sich seitdem aber nichts. Im Gegenteil: Die Schilder weisen sogar die Benutzungspflicht der gefährlichen Radwege für Fahrradfahrer aus.

Das soll sich nun aber kurzfristig ändern. Und das hat niemand anderes als Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners (CDU) via Facebook ein paar Tage nach dem Bericht verkündet: "Die Aufhebung der Benutzungspflicht für den maroden Radweg an der Hohenzollernstraße ist zumindest schon einmal in Richtung stadteinwärts für das besonders schlechte Teilstück zwischen Bergstraße und Eickener Höhe von mir auf den Weg gebracht." Im Gespräch mit unserer Redaktion legte Reiners nun nach: "Das ist tatsächlich kein akzeptabler Zustand. Wir haben verwaltungsintern darüber gesprochen, und ich habe entschieden, dass die Benutzungspflicht für Teilstrecken aufgehoben wird. Dazu muss allerdings erst die Ampelschaltung an der Bergstraße verändert werden. Wie gesagt: Die Dinge dauern manchmal länger, als man möchte."

Dabei wird es sich aber nur um eine kurzfristige Lösung handeln: Zwar sind die Radfahrer an der Stelle dann nicht mehr verpflichtet, den Radweg zu benutzen. Die Alternative ist für den ADFC aber nicht die Königslösung. Vorstandsmitglied Thomas Claßen kommentierte dies auf Facebook: "Na toll, man darf jetzt auf der KFZ-Fahrbahn fahren. Das ist nicht die Sofortmaßnahme, die gefordert ist. Da muss eine Fahrspur umgewidmet werden." Reiners ist dem auch nicht abgeneigt und erwiderte nun: "Ich persönlich kann mir gut vorstellen, die zweispurige Hohenzollernstraße auf eine Spur für Autos zu reduzieren und die andere Spur zum Beispiel Radfahrern, Bussen und Taxen vorzubehalten. Aber dafür würde es nach meiner Einschätzung derzeit noch keine Mehrheiten geben."

So oder so - wie gestern aus dem Rathaus zu erfahren war, arbeite die Fachverwaltung nun an einer Beratungsvorlage mit Alternativen für die Politiker in der zuständigen Bezirksvertretung Nord. Dort sollen erste Alternativen erarbeitet werden - ob nun eine Fahrspur der Autos umgewidmet wird oder der Mittelstreifen mit Parkverbot belegt und als Radweg ausgewiesen wird.

Der erste Bericht hatte noch eine andere Folge: Sehr viele Bürger meldeten ähnlich miserable Radwege. Die sind zum großen Teil auch im Masterplan Nahmobilität aufgeführt, der im September in die politische Beratung eingebracht wird.

(RP)
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