Mönchengladbach Bürger wollen sicherer Rad fahren

Mönchengladbach · Beim zweiten Dialogforum zum Masterplan Nahmobilität wurden bisherige Ergebnisse präsentiert und zur Diskussion gestellt. Als besonders unsicher empfinden Radler Bismarck- und Limitenstraße sowie die Rheydter Bahnunterführung.

 Die Humboldtstraße vor der Freigabe der Einbahnstraße für Radfahrer im Gegenverkehr. An der Qualität des Radverkehrsnetzes in Mönchengladbach muss sich noch viel tun, haben alle bisherigen Analysen ergeben.

Die Humboldtstraße vor der Freigabe der Einbahnstraße für Radfahrer im Gegenverkehr. An der Qualität des Radverkehrsnetzes in Mönchengladbach muss sich noch viel tun, haben alle bisherigen Analysen ergeben.

Foto: Raupold

Auf dem Weg zur qualitativ und quantitativ wachsenden Stadt soll Mönchengladbach auch zum Paradies für Fußgänger und Radfahrer werden. Zur Förderung des Fuß- und Radverkehrs wird am Masterplan Nahmobilität gearbeitet, der bereits den politischen Gremien vorgestellt wurde. Beim zweiten Dialogforum im Hugo-Junkers-Gymnasium wurden bisherige Ergebnisse präsentiert und Bürger erneut um ihre Einschätzung befragt.

Der Mobilitätsbeauftragte Carsten Knoch moderierte das Dialogforum, das nach kurzen Fachvorträgen an vier Thementischen zum Gedankenaustausch über die Bereiche Radverkehrsnetz, Qualitätsstandards, Fußverkehr und "Design für alle" sowie Mobilitätskultur einlud. Stellvertretend für den Beigeordneten Gregor Bonin fasste dessen Referent, Bauassessor Ludger Theunissen, die wesentlichen Punkte der vier Säulen zusammen, auf denen das Konzept "MG +" fußt.

Dazu zählen die Stärkung von Lebensraum, Wirtschaftsstandort und weichen Standortfaktoren sowie schließlich verbesserte Umweltbedingungen. Diese sind untrennbar verbunden mit der Mobilität. "Beim Mobilitätsplan geht es nicht nur um Auto und Bus, sondern auch um Themen wie Grüne Welle und Nahverkehrsplan", berichtete Theunissen. Arne Blase vom Bonner Büro AB Stadtverkehr zeigte an Diagrammen, dass das subjektive Gefühl von Sicherheit bei den Mönchengladbacher Fußgängern viel höher ausgeprägt ist als bei den Radfahrern. Von ihnen fühlt sich nur knapp ein Drittel beim Fahren durch die Innenstadt sicher. "Das ist erschreckend. Hier muss etwas geändert werden, damit das Fahrrad mehr als Verkehrsmittel genutzt wird", so Blase.

Als unsicheren Knotenpunkt nannte er zum Beispiel die Bismarckstraße mit bis zu sechs Fahrstreifen und ohne Radweg. Als Negativbeispiele gelten ebenso die dunkle Rheydter Bahnunterführung und die Limitenstraße mit vielen Querungen. In der Mängelliste werden auch schadhafte Straßenbeläge und Engstellen aufgeführt. Als Beispiel für den Begriff "Design für alle" führte Blase Barrierefreiheit auf, die für die einen Komfort und für andere Notwendigkeit für Mobilität ist. Am Thementisch "Qualitätsstandards" stellte der Kölner Jörg Thiemann-Linden "zwei Philosophien" zur Sicherheit durch Trennung und Verträglichkeit von Auto- und Radfahrern vor. Er betonte, dass ein Radverkehrsnetz verschiedenen Nutzergruppen entsprechen muss. Beim Resümee berichtete Sophia Seelbach aus dem Aachener Planungsbüro Richter-Richard vom oft genannten Wunsch, den Niers-Wanderweg als Grünzug stärker in die Stadt einzubeziehen.

Das Förderprojekt muss bis zum 30. April abgeschlossen sein und soll dann in die politische Beratung gehen.

Der Dialog kann an mobilen Standorten weitergeführt werden: am 22. Februar von 10 bis 12 Uhr in der Fußgängerzone Hauptstraße in Rheydt sowie von 14 bis 16 Uhr an der Ecke Hindenburgstraße/Albertusstraße, am 23. Februar von 10 bis 12 Uhr auf dem Wickrather Marktplatz und von 14 bis 16 Uhr auf dem Peter-Schumacher-Platz in Neuwerk.

(anw)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort