Mönchengladbach Bücherei in Rheydt bleibt sonntags auf

Mönchengladbach · Geld aus Düsseldorf macht es möglich: Fünf Projekte aus dem Rheydter Innenstadtkonzept laufen bis 2015 weiter. Darunter ist auch die Interkulturelle Familienbibliothek. Ob das Quartiersmanagement bleibt, ist noch nicht klar.

 Sie können weiter sonntags in der Stadtbibliothek in Rheydt stöbern (v.l.): Brigitte Behrendt (Leiterin Stadtbibliothek) Nina Schuster, Oliver Schulitz (beide City Werkstatt) und Arno van Rijn (Fachbereich Bibliothek und Archiv).

Sie können weiter sonntags in der Stadtbibliothek in Rheydt stöbern (v.l.): Brigitte Behrendt (Leiterin Stadtbibliothek) Nina Schuster, Oliver Schulitz (beide City Werkstatt) und Arno van Rijn (Fachbereich Bibliothek und Archiv).

Foto: Reichartz

Im Sozialausschuss fand die Bescherung in diesem Jahr vier Wochen zu früh statt. Sozialdezernent Michael Schmitz konnte Geschenke aus Düsseldorf verteilen. Das kam so überraschend, dass CDU-Ratsherr Friedhelm Stevens von einer "überfallartigen Vorlage" sprach. Aber es ist ein Grund zur Freude: Fünf Projekte des Rheydter Innenstadtkonzepts Soziale Stadt können um zwei Jahre verlängert werden.

Die Zusage des Landes ist gerade mal eine Woche alt. Da einigte man sich bei einem Abstimmungsgespräch zwischen dem Ministerium für Stadtentwicklung, der Bezirksregierung und der Stadt darauf, einen Teil der Maßnahmen fortzusetzen. Das Land übernimmt 80 Prozent der Kosten, das sind knapp 180 000 Euro. Den Rest in Höhe von rund 45 000 Euro muss die Stadt tragen.

Dafür können besonders wichtige und erfolgreiche Projekte weiterfinanziert werden. Dazu gehören die Bildungspatenschaften, das Jugendbildungscafé, die interkulturelle Familienbibliothek, das Projekt Bildungsfuchs und das Quartiersmanagement. Die Bildungspatenschaften sind ein Projekt, das vom Freiwilligenzentrum der Caritas umgesetzt wird. Es werden Freiwillige vermittelt, die Familien mit Migrationshintergrund, insbesondere Kinder, unterstützen. Bislang kümmerten sich 14 Paten um 15 Schülerinnen und Schüler. Das ist Stadt und Land in den nächsten zwei Jahren 20 000 Euro wert. Das Jugendbildungscafé ist mit einjähriger Verspätung angelaufen. Es wendet sich an bildungsferne Jugendliche und versucht, sie mit Sport-, Theater- oder Musikprojekten zu erreichen. Diese Einrichtung wird mit 60 000 Euro gefördert. Die Interkulturelle Familienbibliothek in Rheydt erhält 30 000 Euro. "Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung", sagt der Sozialdezernent. "Es ist beeindruckend, was da Sonntagmorgens los ist." Es würden mit dem Angebot viele Menschen erreicht, die sonst nie eine Bücherei besuchen würden. Der Bildungsfuchs ist ein Sprachförderprojekt, das gute Ergebnisse erzielt. Sämtliche Schulen im Programmgebiet haben Bedarf angemeldet. Dafür stehen 30 000 Euro zur Verfügung.

Den größten Batzen schließlich erhält das City- und Quartiersmanagement, und zwar auf Wunsch des Landes. Das stieß im Sozialausschuss auf Widerspruch. Ratsherr Stevens nannte die Einrichtung "eine Sozialstation für Einzelhändler". Sozialdezernent Schmitz jedoch äußerte Verständnis. "Es ist nachvollziehbar und sinnvoll, dass der Fördergeber auch die investiven Maßnahmen verstetigen will." Das Quartiersmanagement soll Leerstände verhindern, den Einzelhändlern ein Forum bieten, die Eigentümer der Immobilien dazu bewegen, an der Qualität der Häuser zu arbeiten. Dafür stehen 84 000 Euro bereit.

Das Projekt gehört jedoch nicht zu den Sozialprojekten, sondern in den Bereich des Baudezernats. Der Sozialausschuss stimmte der Vorlage daher auch nur für die ersten vier Punkte zu. Mit dem Quartiersmanagement beschäftigen sich die Mitglieder des Bauausschusses.

(RP)
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