Mönchengladbach Bücherei: Einblick in die Sperrzone

Mönchengladbach · Für Bücherfreunde hört der Gang zur Zentralbibliothek wegen Umbauarbeiten an der Tür auf. Bei einem Baustellen-Rundgang stellen der Fachbereichsleiter und die Bibliothekschefin vor, worauf Leser sich freuen können. Es gibt demnächst unter anderem ein großes Foyer.

Mehr als ein Spinksen ist an der Blücherstraße 6 für Leseratten zurzeit nicht möglich. Ein rot-weißes Absperrband hält sie fern, denn noch bis zum 27. April ist die Stadtbücherei wegen Umbauarbeiten gesperrt. Doch der verstohlene Blick durch die Glastür, vorbei an den Bauarbeitern enthüllt schon jetzt spannende Veränderungen. Eine Sicherheitsschranke ist bereits im Eingangsbereich installiert, und eine neue Servicetheke ist links hinter ihr zu entdecken. Und vor allem eins überrascht: Der Eingangsbereich ist nicht mehr von Serviceschaltern zugestellt, sondern ein offenes Foyer wird die Besucher empfangen. Soviel ist schon sicher. Der Leiter des Fachbereichs Bibliothek, Guido Weyer, und die Leiterin der Bücherei, Brigitte Behrendt, erklären, was noch die Herzen der Leser höher schlagen lassen soll.

Es wird neu sortiert

Die neuen Bücherregale für die Medien im Erdgeschoss sind schon ausgepackt und aufgebaut. Der dunkelbraune Holzton passt sich der Farbe der Servicetheke an. Weniger Bücherregale und keine Regale mehr, die fast bis zur Decke reichen und bislang für Dunkelheit sorgten. Und mehr Arbeitsplätze wird es nach der Eröffnung geben. "Doch das sind nur kleine Änderungen, die wir im Rahmen der Arbeiten machen", erklärt Behrendt.

Viel wichtiger sind zurzeit die fleißigen Technikerhände, die viele Meter Kabel durch den Fußboden im Erdgeschoss legen. Denn nicht nur in Sachen Möbel, sondern auch in Sachen Technik beschreitet die Zentralbibliothek neue Wege. "Wir haben bereits vier Terminals für die Ausleihe, und drei weitere für die Rückgabe werden noch geliefert", erklärt die Leiterin der Bücherei.

Schneller, besser und diskreter: Das versprechen die Selbstbedienungsschalter für die Ausleihe und Rückgabe der Medien. "Die Bedienung ist leicht, sogar einfacher, als an einem Bankterminal eine Überweisung zu machen", meint Behrendt. Für viele Leser sei das Thema Vertraulichkeit wichtig. "Unsere Mitarbeiter kommentieren selbstverständlich nichts, aber einigen Lesern ist es unangenehm, wenn ihre Bücher zu Scheidungsfragen oder Schuldnerberatung über den Schalter gehen." An den neuen SB-Terminals, die in diesen Tagen im Eingangsbereich aufgestellt werden, können Kunden bald ihre Medien selber ausleihen und zurückgeben. "Mit allen diesen Veränderungen stellen wir unsere Bibliothek auf eine moderne Großstadtbibliothek um", erklärt Weyer.

Ihm liegt auch der hintere Bereich der Stadtbücherei am Herzen. Dort werden zurzeit viele Hunderte Bücher und Medien aus- und eingeräumt. "Das wird unsere interkulturelle Abteilung. Es wird ausländische Literatur geben, etwa deutsch-englische, deutsch-türkische oder auch deutsch-französische." Mit dieser Änderung reagiere man auf die Bevölkerungszusammensetzung der Stadt. Weyer hofft, dass die Bibliothek mehr zu einem Treffpunkt wird.

Im Ganzen werden von den 130 000 Medien gut 35 000 aus- und einsortiert. Denn auf einen Blick sollen ab dem 28. April Leser alles zu dem gesuchten Thema finden. "Es gibt inzwischen so viele Überschneidungen, etwa zwischen Medizin und Psychologie oder Technik und Natur: Und mit der neuen Sortierung wollen wir den Lesern helfen, alles Relevante zukünftig auf einen Blick zu finden."

(RP)
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