Mönchengladbach Bücher haben Gewicht: Die Stadt liest

Mönchengladbach · Bisher gab es den Vorlesetag, jetzt kommt die Vorlesewoche. Im November werden viele Bürger und etwa 80 Prominente Kindern aus Büchern vorlesen. Die Schirmherrschaft über die Aktion "MG liest" übernimmt Günter Netzer.

Propst Albert Damblon liest vor, Michael Grosse auch – und Edmund Erlemann, Micki Hilgers, Hans Meyer, Peter Rumpel, Susanne Titz, Reinhold Schiffers, Hans-Hermann Tirre, Helmut Wallrafen-Dreisow und Renate Zimmermanns. Ulrike von der Groeben ist auch dabei. Und noch viele mehr. An die 80 prominente Gladbacher haben sich bisher schon bereiterklärt, mitzumachen bei der Aktion "MG liest – Bücher haben Gewicht". Die startet am 11. November und geht über eine ganze Woche. Die Idee dazu hatte die Grundschullehrerin Ingeborg Mühlenbroich, die mit Leichtigkeit die Diplom-Sozialpädagogin und Jünter-Autorin davon begeistern und mit ins Boot holen konnte. Die beiden haben seitdem auch in ihrer Freizeit keine Ruhe mehr. Die Organisation erfordert unendlich viel Einsatz. "Aber es lohnt sich", sagen sie. "Die Resonanz ist riesengroß. Wir rennen offene Türen ein."

Am bundesweiten Vorlesetag hat sich die Stadt immer schon beteiligt. Zum zehnten Geburtstag der Aktion startet nun die Wochenvariante: Es wird nicht einen, sondern fünf prall gefüllte Vorlesetage geben. Die organisatorisch aufwendige Planung steht auf vier Säulen. Zunächst wurden die Kultureinrichtungen involviert. Mit dabei sind das Kulturzentrum BIS, das Theater im Gründungshaus (TiG), die Museen Schloss Rheydt und Abteiberg, das Theater und die Volkshochschule. Im zweiten Schritt werden Bürger aufgerufen, sich an der Vorlesewoche zu beteiligen. "Sie können sich eine Einrichtung – Kindergarten, Schule, Altenheim, Krankenhaus oder einen anderen Ort – aussuchen, wo sie vorlesen möchten", sagt Ingeborg Mühlenbroich. Die angegebene Einrichtung muss die Veranstaltung dann bei den Organisatorinnen anmelden. Kindergärten und Schulen – das ist die dritte Säule – sollen ihre bestehenden Vorlese-Angebote ebenfalls melden. Und Schritt vier betrifft die prominenten Bürger, die sich bereiterklären, mitzumachen.

Dieser Punkt ist eigentlich schon jetzt abgehakt. "Wir stoßen bereits an unsere Grenzen", sagt Dagmar Jansen. Denn die ganzen VIPs unter den Vorlesern müssen ja in den riesengroßen Stundenplan der Lesewoche eingearbeitet werden. Denn schließlich liest ganz Mönchengladbach fünf Tage lang überall – an allen nur denkbaren Orten. Die beteiligten Vorleser dürfen ihre eigenen Lieblingsbücher zum Termin mitbringen, Kinderbücher können aber auch von den Organisatorinnen bereitgestellt werden.

Die Vorleser bekommen von Ingeborg Mühlenbroich und Dagmar Jansen schon vor dem Start des Projekts wohlverdiente Lorbeeren. Dagmar Jansen sagt: "Die Menschen, die unsere Aktion unterstützen verschenken ihre kostbare Zeit an Kinder, sie machen als positive Vorbilder deutlich, dass Lesen Spaß macht." Sie ist sicher, dass das Lernen in der Schule durch solche Vorlese-Tage deutlich gefördert wird. "Die Kinder sollen auf die Idee kommen, das Vorlesen und Lesen ganz große Freude bereiten." Die beiden Organisatorinnen haben sich selbst schon jetzt einen großen Wunsch erfüllen können: Günter Netzer ("der größte und bedeutendste Sohn unserer Stadt") hat die Schirmherrschaft für die Vorlesewoche übernommen.

Eine Internetseite www.stadtbibliothe-mg.de soll in Kürze an den Start gehen und dann jederzeit den Stand der Planungen darstellen. Vorläufig steht für die Anmeldung zu den Vorlese-Tagen die Adresse MG-liest@gmx.de zur Verfügung.

(RP)
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