Mönchengladbach Brandstiftung: Noch immer kein Geständnis

Mönchengladbach · Wegen besonders schwerer Brandstiftung und Mordversuchs muss sich seit ein paar Wochen ein Angeklagter (25) vor der 7. Strafkammer des Mönchengladbacher Landgerichts verantworten.

 Ein 25- Jähriger muss sich wegen besonders schwerer Brandstiftung und Mordversuchs vor Gericht verantworten.

Ein 25- Jähriger muss sich wegen besonders schwerer Brandstiftung und Mordversuchs vor Gericht verantworten.

Foto: Detlef Ilgner

Zwischen Dezember 2013 und Februar 2015 soll der Mann in Schermbeck, Mönchengladbach und Erkelenz insgesamt fünfmal Feuer gelegt haben. Doch bis jetzt hat der 25-Jährige lediglich zur Person ausgesagt. Seit dem hat der Angeklagte die Gerichtsverhandlung schweigend verfolgt.

Gestern musste das Schwurgericht die zahlreichen Beweisanträge der Verteidigerin des Angeklagten entscheiden. Mehrere Zeugen und der Brandsachverständige sollten noch einmal gehört werden, hatte die Anwältin gefordert. Doch die 7. Strafkammer hatte die meisten Beweisanträge als bedeutungslos und unerheblich abgelehnt. Dem hatte sich die Staatsanwältin angeschlossen.

Danach beriet sich die Verteidigerin noch einmal mit dem 25-Jährigen. Anschließend bat sie das Gericht um eine Pause von 60 Minuten. Sie wolle sich noch einmal mit dem Angeklagten zurückziehen. Möglicherweise sei dann doch noch ein Geständnis von ihrem Mandanten, der zur Tatzeit ganze Gebäude niedergebrannt und dabei auch den Tod von Menschen billigend in Kauf genommen habe, zu erwarten. Das Gericht war einverstanden. Die Anwältin und deren Mandant zogen sich zu einem einstündigen Beratungsgespräch zurück. Anschließend sahen sich alle Verfahrensbeteiligten einem unerwarteten Ergebnis des Gespräches gegenüber. Offensichtlich war der Angeklagte noch immer nicht bereit, sich zu den massiven Anklagevorwürfen zu äußern. Nein, heute wolle er kein Geständnis ablegen. Laut sagte er das nicht. Der 25-Jährige beugte sich zu seiner Verteidigerin und gab ihr offenbar flüsternd zu verstehen, dass er erst am folgenden Prozesstag reden wolle. Vergeblich bot der Kammervorsitzende Lothar Beckers dem Angeklagten eine zweistündige Pause an. "Wir könnten auch gegen 14 Uhr noch ein Geständnis anhören", war das Angebot des Vorsitzenden. Aber der 25-Jährige ließ sich darauf nicht ein. Erst am nächsten Prozesstag - heute - wolle er zu Verhandlungsbeginn um 9.15 Uhr zu den einzelnen Brandstiftungstaten aussagen. Danach sollen die Staatsanwältin und die Verteidigerin plädieren. Für die Urteilsverkündung wird es einen weiteren Termin geben. Gestern wurde bekannt, dass der Angeklagte bisher erst einmal wegen Betruges zu einer Geldstrafe verurteilt worden war, ehe er als Brandstifter auffiel.

(RP)
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