Mönchengladbach Brandlöcher: Hilgers muss Rasen bezahlen

Mönchengladbach · Die Hiobsbotschaften für Hockeypark-Chef Micki Hilgers reißen nicht ab: Ein Gutachter hat bestätigt, dass der Kunstrasen als Folge der Konzerte neu verlegt werden muss. Brandlöcher von Zigarettenkippen und in den Boden eingebrannten Wunderkerzen haben das Spielfeld, das beim Grönemeyer-Konzert nicht mit einer Folie abgedeckt war, so sehr ramponiert, dass es nicht mehr zu retten ist.

Grönemeyer bringt Hockeypark zum Toben
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Zu dieser Einschätzung ist der Sportplatz-Spezialist Alfred Ulenberg gekommen, der die Schäden inspiziert hat.

Über 200 000 Euro Kosten

Die städtische Tochter Entwicklungsgesellschaft (EWMG), der der Hockeypark gehört, hat inzwischen per Anwalt Hilgers aufgefordert, für den Schaden aufzukommen. Dies soll nach der Konzertsaison passieren. "Der Rasen ist jetzt eh kaputt. Die restlichen Konzerte können aus unserer Sicht in den kommenden Wochen also dort wie geplant stattfinden", sagte EWMG-Geschäftsführer Dr. Ulrich Schückhaus gestern der RP. Fachleute schätzen, dass der Austausch mindestens 200 000 Euro kosten wird.

Der Deutsche Hockeybund (DHB) hatte ein für Ende Juni 2013 geplantes World-League-Turnier vorsorglich nach Mannheim verlegt, "weil wir mit dem Platz nicht planen können", so Torsten Bartel vom DHB. Präsident Stephan Abel stellte nun noch einmal klar: "Der Platz ist nicht in einem Zustand, dass man dort internationale Spiele spielen kann. Die internationalen Hockey-Verbände legen die Qualitätskriterien fest — diese Qualität ist im Moment nicht gegeben."

Zum einen gibt es ein Problem mit der Drainage, weswegen das Wasser nicht richtig abfließt. Das ist seit der Eröffnung des Stadions 2006 so. Durch die Konzerte habe der Platz nun weiter gelitten, klagte Abel. "Wenn man dort weiter solche Konzerte veranstalten will, dann muss man halt Abdeckungen schaffen, die das Gewicht von solchen Tribünen aufnehmen, und dafür sorgen, dass der Platz auch nach einem Konzert noch bespielbar ist", forderte er.

"Wir sind mit der Stadt und der EWMG dauernd im Gespräch. Ich gehe davon aus, dass alle Parteien kompromiss- und lösungsbereit sind. Wir haben im Hockeypark unsere Geschäftsstelle, das ist unsere Heimat und soll es auch bleiben", sagte Abel, der einen Standortwechsel (noch) ausschließt.

Michael Hilgers hat parallel auch Ärger mit Stadt und Polizei. Die Stadt hat ihm vorerst keine Genehmigung für das Green-Day-Konzert erteilt, weil ein Verkehrschaos befürchtet wird, falls Borussia am selben Abend sein Heimspiel in der Champions-League-Qualifikation spielt.

Die Polizei wird bei künftigen Konzerten genau auf die Lautstärke achten. Nach RP-Informationen stand das Mötley-Crüe-Konzert kurz vor dem Abbruch, weil der Veranstalter zunächst der Aufforderung der Polizei, die Lautstärke einzudämmen, nicht nachkommen wollte. Erst als der Einsatzleiter der Polizei drohte, das Konzert abbrechen zu lassen, wurde es leiser.

(RP/rl)
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