Mönchengladbach Borussia: Neue Straße für Busse

Mönchengladbach · Die Busse mit den Fans sollen nicht mehr über die Gladbacher Straße fahren. Stattdessen soll zwischen Dorthausen und dem Stadion eine Straße auf der alten Bahntrasse gebaut werden. Wer das bezahlt, ist allerdings noch unklar.

Mönchengladbach: Borussia: Neue Straße für Busse
Foto: KLXM

Eine uralte Idee soll helfen, ein neues Problem zu lösen: Genau auf dem Weg, auf dem die Fans nach den ersten Planungen ins Stadion kommen sollten, werden sie möglicherweise nun bald tatsächlich anreisen. Auf der früher von den Militärs genutzten Bahntrasse, die zwischen Dorthausen und Wolfsittard herführt und deren Ausbau bis zum Borussia-Park sich aus Kostengründen nie realisieren ließ, könnte eine neue Straße gebaut werden. Dann würden die Busse, die am Rheydter Bahnhof starten, über Grotherath und Dorthausen von hinten ans Stadion anfahren. Das würde das Verkehrschaos an der Gladbacher Straße lindern.

Denn im Moment biegen sowohl die vom Gladbacher als auch die vom Rheydter Bahnhof kommenden Busse in die Hennes-Weisweiler-Allee ein. Und da in den Nordpark längst nicht mehr nur Fußball-Fans müssen, gibt es immer größere Verkehrsprobleme. Dass immer mehr Firmen und Einkaufsmärkte in den Nordpark gezogen sind, findet Borussia-Präsident Rolf Königs gut. "Wir sind immer für Business", sagte Königs der RP. Allerdings müsse deshalb das Verkehrskonzept neu ausgerichtet werden.

Aufforderung vom DFB

Das wird besonders offenkundig, wenn viele Ortsunkundige kommen. Das ist auch dem Deutschen Fußballbund aufgefallen. "Wir haben die klare Ansage bekommen, an unserem Verkehrskonzept zu arbeiten", berichtet Königs — gerade auch im Hinblick auf die Frauenfußball-WM 2011. Warum es um den Borussia-Park immer enger geworden ist, erklärt Verkehrsplaner Martin Scheel: Es fahren viel mehr Menschen mit dem Bus, als prognostiziert worden war. Knapp die Hälfte fährt vom Gladbacher Bahnhof aus. So rollen jetzt bis zu 100 Busse aus zwei Richtungen über die Aachener Straße. Nun klärt ein Gutachten, wie teuer die Straße würde.

Dass vergangene Woche NRW-Verkehrsminister Lutz Lienenkämper das Spiel gegen den HSV sah, war kein Zufall. "Wir wollten ihm bei laufendem Motor zeigen, wie groß die Probleme sind", so Königs. Denn noch ist unklar, wer für die Kosten, möglicherweise rund 1,5 Millionen Euro, aufkommt. Königs spricht davon, dass das erst nach Auswertung des Gutachtens entschieden werden könne, sieht aber die öffentliche Hand in der Pflicht. "Schließlich haben wir ein erschlossenes Grundstück gekauft", so der Präsident. Die klamme Stadt könnte allenfalls einen Teil beisteuern — wenn das Gutachten nachweist, dass der Verkehr dauerhaft so nicht weiter fließen kann. Dann, erläutert Kämmerer Bernd Kuckels, wäre der Ausbau keine freiwillige Leistung. Doch wohl nur wenn das Land und Borussia Geld beisteuern, wird die Straße gebaut. Kuckels: "Wir brauchen eine partnerschaftliche Lösung."

(RP)
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