Mönchengladbach Bombe: Heute wird evakuiert

Mönchengladbach · Weil eine 250-Kilogramm-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft wird, müssen heute 5000 Menschen ihre Häuser verlassen. Betroffen sind auch das Straßenverkehrsamt, das Busdepot und mehrere Firmen.

 Der innere Kreis markiert die 250-Meter-Sicherheitszone, die von allen Bewohnern verlassen werden muss. Der äußere Kreis zeigt den 500-Meter-Radius. Die Anwohner dürfen Häuser in diesem Bereich nicht verlassen.

Der innere Kreis markiert die 250-Meter-Sicherheitszone, die von allen Bewohnern verlassen werden muss. Der äußere Kreis zeigt den 500-Meter-Radius. Die Anwohner dürfen Häuser in diesem Bereich nicht verlassen.

Foto: klxm

Auf Luftbildaufnahmen wurde im Bereich Rheinstraße und August-Monforts-Straße eine 250-Kilogramm-Bombe entdeckt. Sie soll heute entschärft werden. Um 13.30 Uhr werden die Sprengstoffexperten mit ihrer gefährlichen Arbeit beginnen. Bis spätestens 13 Uhr muss deshalb der Bereich in einem Radius von 250 Metern um die Fundstelle herum komplett evakuiert werden.

Ab 13.15 Uhr gilt ein erweiterter Sicherheitsradius von 500 Metern. In diesem Bereich darf sich bis zum Ende der Entschärfung niemand im Freien oder am Fenster aufhalten. Fahrzeuge werden umgeleitet. Gestern informierte das städtische Ordnungsamt alle betroffenen Anwohner. Etwa 5000 Menschen sind betroffen, aber auch öffentliche Gebäude.

5000 Menschen betroffen

Straßensperrungen Autofahrer, die zur Mittagszeit in der Innenstadt unterwegs sind, müssen mit erheblichen Verkehrsbehinderungen rechnen. Gesperrt werden müssen während der Entschärfung unter anderem die Hofstraße, Erzberger-, Grevenbroicher-, Dohler- und Schwalmstraße sowie zahlreiche Nebenstraßen. Ab 13.15 Uhr dürfen sie nicht mehr befahren werden.

Straßenverkehrsamt Das Straßenverkehrsamt mit der Kfz-Zulassungsstelle und das NEW-Betriebsgelände liegen im 250-Meter-Radius und müssen geräumt werden. Die Zulassungsstelle wird um 12.30 Uhr schließen und soll bis 12.45 Uhr menschenleer sein. Die gezogenen Wartenummern sollen bis nach der Entschärfung gültig bleiben. Läuft alles wie geplant, kann das Amt gegen 14.15 Uhr wieder öffnen.

Buslinien Eingeschränkt ist auch der Buslinienverkehr. Manche Haltestellen werden während der Entschärfung nicht angefahren, dies betrifft insbesondere die Haltepunkte Volksgartenstraße, Hardterbroich Markt, Grevenbroicher Straße und Rheinstraße. An der Rheinstraße werden Sonderbusse eingesetzt für die Menschen, die sonst keine Möglichkeit sehen, das Gebiet zu verlassen. Die Busse starten ab 12.45 Uhr.

Sparkassenfiliale Die Sparkassenfiliale Hardterbroich wird um 12.45 Uhr ganz normal zur Mittagspause schließen. "Wir hoffen, dass nach 14 Uhr alles vorbei ist. Ansonsten wird unmittelbar nach der Entwarnung wieder geöffnet", sagte Sparkassensprecher Harald Wiedera.

Seniorenhaus Die Bewohner des Seniorenhauses der Sozial-Holding an der Rheinstraße sowie deren Zentralküche an der August-Monforts-Straße sind von der Räumung ebenfalls betroffen. "17 der 24 Bewohner aus dem Seniorenhaus bringen wir in unser Altenheim in Eicken, wo sie bestens versorgt werden", sagte gestern der Geschäftsführer der Sozialholding, Helmut Wallrafen-Dreisow. "Die restlichen sieben Senioren werden von Angehörigen abgeholt und untergebracht, bis die Entschärfung beendet ist." Auf die Essenslieferung aus der Zentralküche habe die Evakuierung keinen Einfluss. "Das Essen wird bereits vorher zur gewohnten Zeit abgeholt."

Servicenummern Die Stadt weist darauf hin, dass die Mitarbeiter des Ordnungsamtes gern alle Fragen rund um die Entschärfung beantworten. Sie sind unter den Telefonnummern 02161 256250, 256252, 256262 und 256247 erreichbar.

Polizei Polizeibeamte werden vor der Entschärfung mit Lautsprecherwagen durch die betroffenen Gebiete fahren. Außerdem helfen sie bei den Absperrungen. Im Einsatz sind circa 30 Ordnungshüter der Polizei.

Bombenfunde Im Stadtgebiet werden nicht selten Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. "Manchmal passiert das zwei- bis dreimal im Jahr", sagt Stadtsprecher Dirk Rütten. In diesem Fall musste bei einer Bebauungsplanänderung erkundet werden, ob das Gebiet bombenfrei ist. Doch anhand von Fotos der Alliierten gab es einen Verdacht, der sich erhärtete.

(RP/ila)
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