1986 "Bobbeles" Wimbledon-Sieg am TV verfolgt

1986 · Ulrich Bunkowitz war 42, als Boris Becker zum zweiten Mal in Folge das Tennis-Turnier von Wimbledon gewann. Ein Jahr zuvor war er als Jugendwart des Deutschen Tennis-Bundes noch im Stadion, als der deutsche Nachwuchsspieler mit 17 Jahren jüngster Sieger des bedeutendsten Turniers der Welt wurde.

Während der erfolgreichen Titelverteidigung konnte Bunkowitz jedoch nicht in London sein. "Einen Tag nach dem Endspiel standen die ,German Junior Open' in Gladbach an", sagt er. "An diesem Sonntag waren wir mit den Vorbereitungen des Turniers beschäftigt." Währenddessen lief im Clubheim des TC Rot-Weiß der Fernseher. "Bei allen wichtigen Ballwechseln haben wir geschaut, wie sich Becker und sein Finalgegner Ivan Lendl geschlagen haben."

Eben jene Becker und Lendl, die in den Jahren zuvor noch selbst bei dem wichtigsten deutschen Nachwuchsturnier im Bunten Garten gespielt hatten. "Becker hatte die ,German Junior Open' einmal, Lendl sogar dreimal gewonnen", sagt Bunkowitz, der Vorsitzende des Turnierausschusses. "Ich war stolz, dass zwei Sieger unseres Turniers zu den besten Spielern der Welt gehörten."

Rund um Beckers zweiten Wimbledon-Sieg am 6. Juli 1986 habe der Aufschwung im deutschen Tennis immer mehr zugenommen. "Die Mitgliederzahlen in den Vereinen sind schon vorher angestiegen. Doch da nahm auch die Medienpräsenz zu." Mehr und mehr Partien wurden live im Fernsehen übertragen. "Jeder wollte ,Bobbele' sehen", sagt Ulrich Bunkowitz."Becker hat einen großen Teil dazu beigetragen, dass es erstmals hohe Einschaltquoten bei Tennis-Übertragungen gab."

(RP)
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