Mutmaßliche Vergewaltigung im Fanzug „Sie konnte nicht mehr aufrecht gehen“

Mönchengladbach · Nach der mutmaßlichen Vergewaltigung in einem Zug mit Fans von Borussia Mönchengladbach sei das Opfer völlig aufgelöst gewesen. Das sagen Zeugen am Freitag vor Gericht. Der Angeklagte spricht weiterhin von einvernehmlichem Sex.

 Der Angeklagte bei Prozessbeginn im Gerichtssaal. (Archivbild)

Der Angeklagte bei Prozessbeginn im Gerichtssaal. (Archivbild)

Foto: dpa/Marius Becker

Nach der mutmaßlichen Vergewaltigung einer 19-Jährigen in einem Fußball-Fanzug war die junge Frau nach Zeugenaussagen aufgelöst und schockiert. „Sie war komplett verheult. Ihr ganzer Körper war am Zittern. Sie konnte nicht mehr aufrecht gehen“, sagte ein 19-jähriger, der sich anschließend um die junge Frau gekümmert hatte, als Zeuge am Freitag vor dem Amtsgericht Mönchengladbach. Zuerst habe die junge Frau sich nicht mitteilen wollen, dann habe sie gesagt: „Ich bin vergewaltigt worden.“

Ein Polizeischüler, der vor einem Jahr privat mit auf der Rückfahrt von dem Fußball-Bundesligaspiel FC-Bayern München gegen Borussia Mönchengladbach war, sagte als Zeuge: „Sie hat geweint und gezittert. Sie wirkte nur geschockt.“

Ein 31-jähriger Mann soll die junge Frau auf der Zugtoilette vergewaltigt haben. Er hatte die Tat vor Gericht über seinen Anwalt bestritten und von einvernehmlichen Sex gesprochen. Die Initiative sei von der jungen Frau ausgegangen.

Andere Zeugen schilderten, wie der Angeklagte und das vermeintliche Opfer vor der mutmaßlichen Tat vor der Zugtoilette miteinander „geknutscht“ hätten und dann gemeinsam darin verschwunden seien. Eine andere Zeugin beschrieb, die Frau habe den Angeklagten im Tanzwagen des Fanzugs „angebaggert“: „Sie hat ihn oft berührt, angehimmelt.“

Der 31-jährige Deutsche mit polnischen Wurzeln sitzt nach Angaben seines Anwalts eine Haftstrafe unter anderem wegen einer früheren Vergewaltigung ab. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft ist er als Intensivtäter in der Datei Gewalt und Sport erfasst.

(dpa/mre)
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