Jugendbande in Mönchengladbach 14-Jähriger wird im Bus unvermittelt mit Messer verletzt

Mönchengladbach · Jetzt soll ein Mitglied der polizeibekannten Jugendgruppe, die in Mönchengladbach seit Monaten für Schlagzeilen sorgt, sogar eine gefährliche Waffe eingesetzt haben – ganz plötzlich und ohne ersichtlichen Grund.

 Die Polizei Mönchengladbach ermittelt nach einer Attacke im LInienbus wegen gefährlicher Körperverletzung.

Die Polizei Mönchengladbach ermittelt nach einer Attacke im LInienbus wegen gefährlicher Körperverletzung.

Foto: dpa/dpa, jan ggr iku

Mit einem Messer sollen die Jugendlichen aus der polizeibekannten Gruppe schon häufiger gedroht haben. Jetzt wurde ein Fall bekannt, bei dem sie auch zugestochen haben sollen. Das Opfer: ein 14-jähriger Junge. Wie die Polizei am Montag mitteilte, geschah der Vorfall bereits am Samstag, 18. Juni.  Zu der gefährlichen Körperverletzung war es gegen 20 Uhr in der Buslinie 006 von Wanlo Richtung Mönchengladbacher Busbahnhof gekommen.

Nach Aussage des 14-Jährigen saß er im Bus, als er von einem ihm nicht bekannten Jugendlichen angesprochen wurde. Dieser fragte den 14-Jährigen, ob der ihm seinen Sitzplatz überlassen würde. Der Junge stand auf und setzte sich auf einen anderen, frei gewordenen Platz in unmittelbarer Nähe zu dem Jugendlichen. Dann soll dieser plötzlich ein Klappmesser aus seiner schwarzen Bauchtasche gezogen haben und den 14-Jährigen unvermittelt mit dem Messer am linken Bein verletzt haben, wie die Polizei mitteilte. Der Jugendliche stieg gemeinsam mit einem Freund am Rheydter Busbahnhof aus.

Laut Polizei besteht der Verdacht, dass es sich bei dem Täter um einen Angehörigen einer polizeibekannten Problemgruppe von Jugendlichen handeln könnte.

Die Ermittlungen zu der gefährlichen Körperverletzung dauern an.

Schon seit Monaten fällt die Jugendbande, die in immer unterschiedlichen Konstellationen auftaucht, durch Raubdelikte auf. Sie drohen, beleidigen, stehlen und schlagen auch schon mal zu. Ihre Opfer sind meist ebenfalls im Teenageralter. Zu ihrer bevorzugten Beute zählen Airpods, Handys oder Markenkleidung. Obwohl die Täter fast alle minderjährig sind, wurden schon vier von ihnen in Untersuchungshaft geschickt, zwei davon alleine in den vergangenen zwei Wochen.

Der erste strafauffällige Jugendliche kam im November vergangenen Jahres in U-Haft. Da war er zwar erst 14 Jahre alt, aber wurde schon in der Liste der jugendlichen Intensiv-Täter geführt. Im März wurde er zu einer anderthalbjährigen Haftstrafe verurteilt. Die Entscheidung, ob sie in eine Bewährungsstrafe umgewandelt wird, behielt sich der Richter aber noch vor. Der 14-Jährige kam zwar zunächst wieder frei, das kann sich aber schnell ändern, wenn er die ihm auferlegten Auflagen nicht einhält.

Am 27. April wurde Kostenpflichtiger Inhalt ein zweiter 14-Jähriger aus der Problemgruppe wegen „Wiederholungsgefahr“ in Untersuchungshaft geschickt. Auch er galt als einer der Rädelsführer, und war schon als 13-Jähriger aufgefallen, als er noch gar nicht strafmündig war und immer wieder laufen gelassen werden musste.

Am 9. Juni wurde für einen weiteren Kopf der Bande Untersuchungshaft  angeordnet. Der Jugendliche ist 15 Jahre alt. Auch er war wiederholt insbesondere mit Raubdelikten aufgefallen. Und dies geschah so oft, dass Polizei, Staatsanwaltschaft und Richter wohl zuletzt keine positive Prognose für den Jugendlichen mehr geben konnten.

Zuletzt nahm die Polizei am 16. Juni einen 17-Jährigen aus der Problemgruppe mit einem Untersuchungshaftbefehl fest. Ihm wird ebenfalls vorgeworfen, als einer der Rädelsführer in den Innenstädten von Rheydt und Gladbach mehrere Straftaten begangen haben. Dazu gehören insbesondere Diebstahl- und Raubdelikte sowie gefährliche Körperverletzungen.

(gap)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort