Schwerer Raub in Mönchengladbach Seniorin im eigenen Haus von Vermummten überfallen

Mönchengladbach · Zwei oder drei Männer bedrohten die 88-Jährige mit einer Schusswaffe und durchwühlten Schubladen und Schränke. Die Polizei sucht dringend Zeugen und fragt: Wer hat ein weißes, schnurlosen Festnetztelefon gefunden?

Die Polizei Mönchengladbach hat nach einem Raub eine Ermittlungskommission eingerichtet.

Die Polizei Mönchengladbach hat nach einem Raub eine Ermittlungskommission eingerichtet.

Foto: Christoph Schroeter

Zwei bis drei vermummte und bewaffnete Männer haben am Donnerstag, 29. September, eine 88-jährige Frau in einem Einfamilienhaus in Mönchengladbach überfallen und beraubt. Wie die Polizei mitteilte, bedrohten und verletzten die Täter die Seniorin während sie die Wohnung nach Wertgegenständen durchsuchten. Die Kriminalpolizei ermittelt in Form einer Ermittlungskommission wegen schweren Raubes und sucht Zeugen.

Nach bisherigem Ermittlungsstand der Polizei hatte die an der Bussardstraße in Hockstein wohnende 88-Jährige gegen 19.15 Uhr bemerkt, dass sich vor ihrer Haustür mehrere Personen aufhielten. In der Annahme es könnte sich um Nachbarn handeln, öffnete sie die Tür. Dort standen ihr dann zwei bis drei vermummte, dunkel gekleidete, sportliche jüngere Männer gegenüber, die sie sofort bedrängten und zurück ins Haus stießen. Anschließend zwangen die Täter die 88-Jährige, gewaltsam unter Vorhalt einer Schusswaffe sich im Wohnzimmer in einen Sessel zu setzen. Einer der Männer hinderte die Frau im weiteren Verlauf daran zu flüchten oder anderweitig Hilfe zu suchen.

Ein oder zwei weitere Täter durchsuchten währenddessen die untere Etage des Hauses nach Wertgegenständen. Sie durchwühlten unter anderem Schränke und Schubladen. Bevor die Täter das Haus verließen, entwendeten sie ein weißes schnurloses Festnetztelefon, um die Frau daran zu hindern, Hilfe zu rufen. Weitere Wertgegenstände nahmen sie nach bisherigen Erkenntnissen nicht mit.

Bei dem Überfall erlitt die Seniorin laut Polizei Verletzungen im Kopfbereich. Nachdem die Täter das Haus vermutlich in Richtung Hirschweg verlassen hatten, lief die 88-Jährige zu einem Nachbarn, der sofort die Polizei und den Rettungsdienst verständigte. Eine unmittelbar eingeleitete Fahndung nach den Verdächtigen führte nicht zum Erfolg. Rettungskräfte brachten die 88-Jährige nach der Erstversorgung zur weiteren Behandlung und Beobachtung in ein Krankenhaus. Dort wurde sie vorsorglich stationär aufgenommen.

Die Ermittlungskommission bittet Zeugen, die etwas Verdächtiges beobachtet haben oder sachdienliche Hinweise zu den Tatverdächtigen geben können, sich unter der Rufnummer 02161 290 zu melden. Darüber hinaus könnte das weiße schnurlose Festnetztelefon den Ermittlern weitere Erkenntnisse liefern. Möglicherweise wurde das Gerät von den Tätern kurz nach der Tat in der näheren Umgebung abgelegt, weil es für sie nur von geringem Wert sein dürfte. Zeugen die ein solches Telefon auffinden werden gebeten, die Polizei zu benachrichtigen und das Gerät zum Schutz eventueller Spuren nicht zu berühren.

Es ist nicht der erste Fall dieser Art in jüngerer Vergangenheit. Kostenpflichtiger Inhalt Mitte September hat sich ein Täterduo als Paketboten ausgegeben und eine 65-jährige Frau in ihrer Wohnung in Giesenkirchen überfallen. Am Freitag davor haben zwei Täter einen Mann in seiner Wohnung mit einer Schusswaffe bedroht und Geld gefordert. Im Oktober 2021 wurde eine 77-jährige Frau in Lürrip Opfer eines Überfalls in den eigenen vier Wänden. Nur zwei Monate vorher sind zwei Männer in die Wohnung einer 76-Jährigen eingerungen und haben ihre Ersparnisse geraubt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort