Unterricht wird Montag fortgesetzt Polizei sieht nach Bombendrohungen an Hardter Schulen „keine reale Gefahrenlage“
Update | Mönchengladbach · Nachdem der Schulkomplex wegen einer Bombendrohung evakuiert werden musste, sind noch weitere Straftaten angekündigt worden. Am Montag soll der Unterricht weitergehen. Was bisher bekannt ist und welche Parallelen es zu Fällen in Österreich gibt.
So lief der Einsatz zur Bombendrohung in Hardt
Weil erneut Straftaten gegen den Schulkomplex in Mönchengladbach-Hardt angekündigt worden sind, bleiben die Einrichtungen am Freitag und Samstag geschlossen. Das teilte die Polizei am Freitagmorgen, 24. März, mit.
Am Donnerstag hatte es gegen die Gemeinschaftsgrundschule und die Gesamtschule eine Bombendrohung gegeben, weswegen die Einrichtungen – und ihre mehr als 1000 Schüler – von der Polizei in einer groß angelegten Aktion evakuiert wurden. Die Durchsuchung der Schulen verlief am Freitag negativ. Es wurde also kein Sprengstoff gefunden. Nach Abschluss der Maßnahmen „hat der bislang unbekannte Täter am gleichen Tag erneut Straftaten im Schulzusammenhang angedroht“, teilte die Polizei nun mit.
Details über Art und Inhalt der Kontaktaufnahme durch den unbekannten Täter können laut Polizei „nach wie vor aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekannt gegeben werden“. Die Polizei sei nun zu „weiteren, kriminalpolizeilichen Ermittlungen sowie lageangepassten gefahrenabwehrenden Maßnahmen“ veranlasst worden, die ebenfalls nicht in ihren Einzelheiten kommuniziert werden.
Polizei Mönchengladbach und die Schulleitungen der Gemeinschaftsgrundschule Hardt und der Gesamtschule Hardt haben in einer gemeinsamen Abstimmung entschieden, dass die Schulen am Freitag und Samstag, 24. und 25. März, vorsorglich geschlossen bleiben. Auch ergänzende Schulangebote wie die „Offene Ganztagsschule“ (OGS) und die Übermittagsbetreuung sind davon betroffen. Der Schulbetrieb soll am Montag wieder aufgenommen werden, heißt es in einer Mitteilung der Polizei.
Aktuell sind wieder Polizeibeamte an den Schulen in Hardt im Einsatz. „Sie sind auch ansprechbar für Eltern oder Schüler, die aus irgendwelchen Gründen nichts von der vorsorglichen Schließung der Schulen mitbekommen haben“, sagte ein Polizeisprecher am Morgen.
Die erste Bombendrohung gegen den Schulkomplex war am Donnerstagmorgen, 23. März, gegen 9.10 Uhr bei der Polizei eingegangen. In der Folge hatten die Kräfte den Bereich um die Schulen abgeriegelt und sie evakuiert. Die Schüler und die Mitarbeitenden der Schulen wurden in Shuttlebussen zur Veranstaltungshalle Red Box gebracht, wo eine Abholung der Kinder koordiniert wurde. Die Aktion dauerte bis zum Nachmittag. Früh hatte die Polizei aber mitgeteilt, dass alle Personen an sicheren Orten untergebracht und damit außer Gefahr waren. Dennoch waren viele Eltern in großer Sorge. Einige berichteten, dass sie stundenlang warten mussten, bis sie wussten, wo sie ihre Kinder abholen konnten.
Zeitgleich hatten die Ermittlungen an den Schulen sowie die Durchsuchungen stattgefunden. Dabei waren auch Hunde zum Einsatz gekommen. Gefunden wurde aber nichts Verdächtiges.
Die Polizei Mönchengladbach ermittelt nun in alle Richtungen. Auch ob es ein neues Phänomen auf Internet-Plattformen gibt: In Kärnten in Österreich hatte es vor Kurzem innerhalb von nur zwei Wochen 16 Bombendrohungen gegeben. Die erste Tat hatte offenbar so viele zur Nachahmung animiert, dass die Medien bei ihren Berichterstattungen dazu übergingen, immer wieder Warnungen zu veröffentlichen. Sie klärten darüber auf, welche Folgen Bombendrohungen für die Täter haben – von hohen Zahlungen für die Polizeieinsätze über Schulausschlüssen bis hin zu mehrjährigen Haftstrafen.
In Kärnten konnten bislang drei Tatverdächtige ermittelt werden. Auch dort hatte es Großeinsätze und Evakuierungen gegeben, in keinem Fall war Sprengstoff gefunden worden.
Auch die Mönchengladbacher Polizei geht aktuell davon aus, dass „keine reale Gefahrenlage für die Schülerinnen und Schüler und die beiden Schulen zu erwarten ist“. Den bisherigen Ermittlungen und der polizeilichen Bewertung zufolge lägen keine konkreten Gefährdungserkenntnisse vor. Das habe die Bewertung ergeben.
Gleichwohl ermittele die Kriminalpolizei weiter mit Hochdruck nach der Identität des noch unbekannten Täters. Am kommenden Montag, wenn der Schulbetrieb wieder beginnt, und auch darüber hinaus würden weiterhin Polizeibeamte an beiden Schulen präsent und für Fragen ansprechbar sein. Auch auf die Schulwegsicherung der Schülerinnen und Schüler in Hardt werde ein besonderes Augenmerk gelegt, teilte die Polizei mit.