„Schulbetrieb koordiniert beendet“ Schüler finden Leiche an Mönchengladbacher Gesamtschule

Mönchengladbach · Am Mittwochmittag hat es einen Polizeieinsatz an einer Gesamtschule in Mönchengladbach gegeben. Schüler hatten dort eine leblose Person entdeckt. Es handelt sich um einen 41-jährigen Mann.

 Auf einer Wiese hinter der Turnhalle der Mönchengladbacher Gesamtschule wurde der Tote gefunden.

Auf einer Wiese hinter der Turnhalle der Mönchengladbacher Gesamtschule wurde der Tote gefunden.

Foto: Sascha Rixkens

Vielen Schülern sind die Bestürzung und das Entsetzen anzusehen: Sie schlagen sich die Hände vors Gesicht, stützen sich auf den Arm ihrer Eltern. Ein Mädchen wird von Rettungskräften zum Krankenwagen geführt. Eine grausige Entdeckung hat am Mittwoch zu einem Polizei- und Feuerwehreinsatz an der Gesamtschule Espenstraße geführt. Schüler fanden am Rande des Schulgeländes, in der Nähe der Turnhalle, einen Toten. Die Meldung über den Leichenfund war am Morgen bei der Polizei eingegangen.

In Windeseile sprach sich an der Schule herum, dass es einen Toten gibt. Auch in den sozialen Medien verbreitete sich die Kunde, dass es einen Toten auf dem Schulhof gebe. Dies und die vielen Streifenwagen an der Gesamtschule führten dazu, dass nicht wenige einen Amoklauf vermuteten. Eltern fuhren zu Espenstraße, um nach ihren Kindern zu sehen.

Doch Lehrer und Polizei konnten schnell Entwarnung geben. Kein Schüler hatte Verletzungen erlitten, zumindest keine körperlichen. Bei dem Toten handelte es sich um einen Erwachsenen, einen 41-jährigen Mann aus Mönchengladbach, wie die Polizei später mitteilte. „Wir konnten ihn eindeutig identifizieren“, sagte Polizeisprecherin Cornelia Weber. Und: „Einen Zusammenhang zwischen dem Suizid und der Schule schließen wir zurzeit aus.“ Als Todeszeitpunkt nannte die Sprecherin „irgendwann in der Nacht zum Mittwoch“.

Nachdem die Leiche entdeckt und gemeldet worden war, wurden von der Schule aus sofort Polizei und Rettungskräfte alarmiert. Die Feuerwehr rief Seelsorger hinzu, um die verstörten Kinder und Jugendlichen zu betreuen. 80 bis 100 nahmen die Hilfe in Anspruch. „Einige wenige wurden auch medizinisch betreut“, sagte Stadtsprecherin Meike Wehner, „das hing mit der Aufregung zusammen“.

Gegen Mittag wurde der Schulbetrieb an der Gesamtschule Espenstraße „koordiniert“ beendet. Schüler konnten ihre Eltern anrufen, um sich abholen zu lassen. Manche gingen auch wie immer zur Bushaltestelle, um selbstständig nach Hause zu fahren.

Am Donnerstag soll der Schulbetrieb normal weiterlaufen, wie die Stadtsprecherin sagt. Allerdings: Die Schüler haben vor dem Unterricht die Gelegenheit, das Erlebte zusammen mit dem Schulpsychologischen Dienst aufzuarbeiten. Er wird am Donnerstag an der Gesamtschule sein. Auch über mögliche Handyaufnahmen vom Toten sei an der Schule schon gesprochen worden, sagte Meike Wehner. Diese sollten, so denn gemacht wurden, sofort gelöscht und keinesfalls verschickt werden, sei den Schülern dringend geraten worden.

Die Meldung über den Leichenfund war gegen 11.45 Uhr bei der Polizei eingegangen. Die Schüler hätten den Toten eher zufällig entdeckt, sagte Meike Wehner.

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