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Mönchengladbach Tödlicher Unfall vor der Schule

Mönchengladbach · Ein achtjähriges Mädchen ist am Mittwoch in Hardterbroich von einem Auto erfasst und überrollt worden. Das Kind starb kurz darauf, die Autofahrerin erlitt einen Schock. Stadt und Polizei weiten 2019 ein Projekt gegen „Eltern-Taxis“ an Grundschulen aus.

Markierungen auf der Schulstraße von der Polizei kurz nach dem Unfall.

Markierungen auf der Schulstraße von der Polizei kurz nach dem Unfall.

Foto: Hans-Peter Reichartz

Nach dem schweren Unfall vom Mittwochmorgen, bei dem ein acht Jahre altes Mädchen auf dem Schulweg in Hardterbroich tödlich verletzt wurde, laufen die Ermittlungen der Polizei noch weiter. Die Beamten haben an der Schulstraße Spuren gesichert, ein Sachverständiger arbeitet das Unfallgeschehen auf, die Ermittler vernehmen Zeugen, und Seelsorger sowie der schulpsychologische Dienst der Stadt kümmern sich darum, das Geschehene bei den Beteiligten, Zeugen, und in der Schule irgendwie aufzuarbeiten. Das Mädchen war nach ersten Erkenntnissen der Polizei über die verkehrsberuhigte Straße gegangen, als die Fahrerin eines Mercedes ML, dabei handelt es sich um einen SUV, aus einer Parklücke fuhr und das Kind erfasste.

Der tragische Unfall vom Mittwochmorgen in Hardterbroich war der siebte in diesem Jahr, bei dem in Mönchengladbach ein Unfallopfer starb. In allen Fällen handelte es sich um „unterlegene“ Verkehrsteilnehmer: im Januar starb ein 75 Jahre alter Radfahrer an den Folgen eines Unfalls, im Februar ein 27-jähriger Rollerfahrer, im Juli eine 86-jährige Fußgängerin, im September eine 78-jährige Fußgängerin und im Oktober ein 79-jähriger Rollerfahrer. Der letzte Unfall, bei dem ein Kind tödlich verunglückte, war im September 2016, als an der Kölner Straße ein acht Jahre alter Junge vor ein vorbeifahrendes Auto gerannt war. Damit ist die Zahl der Todesopfer im Straßenverkehr in diesem Jahr erneut gestiegen. 2017 starben laut Verkehrsunfallstatistik der Polizei sechs Menschen bei Unfällen auf Mönchengladbacher Straßen. 2016 waren es fünf Todesopfer, in den Jahren davor jeweils nur zwei.

Während sich am Mittwoch in der Stadt, besonders im Stadtteil Hardterbroich, sowie in den sozialen Netzwerken große Betroffenheit und Anteilnahme breit machen, denken viele über den sicheren Weg der Kinder zur Schule nach. Und über das Phänomen „Eltern-Taxis“, wobei den Polizeiangaben zufolge noch nicht geklärt ist, ob die Fahrerin des Unfallwagens Kinder zur Schule gebracht hat. Das Schulamt der Stadt hat gerade erst in diesem Jahr gemeinsam mit der Polizei und der Verkehrswacht Mönchengladbach das Präventionsprojekt „Goldi Go!“ gestartet. Ziel war es nach Angaben der Stadt, mehr Kinder und Eltern dazu zu bewegen, nicht mit dem Auto an der Schule vorzufahren, sondern zum Beispiel zu Fuß zu gehen, Busse zu nutzen – oder wenn das Auto unverzichtbar ist, die Kinder ein Stück weit von der Schule entfernt aus dem Auto zu lassen, damit es sich vor den Schulen nicht so knubbelt. In diesem Jahr lief das Projekt an sechs Schulen in der Stadt. Derzeit werde die Pilotphase ausgewertet. Und im kommenden Jahr, so die Stadt, soll die Projektwoche „Goldie Go!“ an möglichst allen Grundschulen in Mönchengladbach stattfinden.

 Außerdem werden Gefahrenstellen an Schulen laut Stadt regelmäßig vom Ordnungsamt im Austausch mit anderen Institutionen analysiert, und falls nötig Maßnahmen zur Entschärfung angeordnet. „Das kann ein Fußgängerüberweg, eine Geschwindigkeitsbeschränkung, eine geänderte Verkehrsführung oder eine andere Maßnahme sein“, sagte Stadtsprecherin Meike Wehner. Die Schulstraße, wo am Mittwochmorgen der tödliche Unfall passierte, ist allerdings bereits eine Spielstraße.

(angr)
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