Falscher Polizist, falscher Vodafone-Mitarbeiter und mehr Diese Maschen wenden Betrüger in Mönchengladbach an

Mönchengladbach · Gleich an mehreren Stellen hat es in den vergangenen Tagen Betrugsversuche im Stadtgebiet gegeben – teilweise erfolgreich. Eine 90-jährige Frau aber durchschaute die Pläne einer Kriminellen. Was geschah.

 Betrüger erbeuten Geld von Opfern in Mönchengladbach (Symbolfoto).

Betrüger erbeuten Geld von Opfern in Mönchengladbach (Symbolfoto).

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Billige Uhren teuer verkauft

Ein 83-jähriger Mann ist am Donnerstag, 9. Juni, gegen 11.45 Uhr einem Trickbetrüger aufgesessen. Der Mann war vor seinem Haus an der Straße Hehnerholt in Holt von einem Fremden angesprochen worden, der sich als alter Bekannter ausgab. Das meldet die Polizei. Er bot dem 83-Jährigen vier Uhren zum Kauf an. Erst verlangte er 700 Euro, der 83-Jährige zahlte dann schließlich 300 Euro an den Unbekannten. Erst später fiel ihm auf, dass selbst dieser Preis noch über dem Wert der Uhren liegen dürfte.

Er beschreibt den Mann so: kräftige Statur, Glatze, italienischer Akzent. Er soll in einem schwarzen Fiat mit italienischem Kennzeichen unterwegs gewesen sein. Die Polizei bittet um sachdienliche Hinweise unter der Telefonnummer 02161 290.

Gescheiterter Betrugsversuch bei 90-Jähriger

Ebenfalls am Donnerstag, 9. Juni erhielt eine 90-Jährige laut Polizei gegen 15.20 Uhr einen Anruf mit unterdrückter Nummer. Es meldete sich eine Frau mit osteuropäischem Akzent. Sie sagte, die Enkeltochter der 90-Jährigen hätte einen Verkehrsunfall verursacht, bei dem eine Frau gestorben sei. Nun müsse eine Kaution von 60.000 Euro an die Staatsanwältin gezahlt werden. Die 90-Jährige wurde misstrauisch. Sie sagte, sie habe nicht so viel Geld und beendete das Gespräch. Anschließend rief sie ihre Enkeltochter an und war nun sicher, dass es sich um einen Trickbetrug handelte. Die Betrügerin rief noch weitere Male an und verlangte nur noch 40.000 Euro. Die 90-Jährige ging zum Schein darauf ein. Sie sicherte zu, das Geld in einer Stunde von der Bank geholt zu haben, sodass es bei ihr abgeholt werden könne und verständigte die Polizei. Zwar rief die Betrügerin noch einmal an, legte dann aber schnell wieder auf.

WhatsApp-Abzocke

Ein 65-jähriger Mann aus Hardt ist am Donnerstag, 9. Juni, Opfer von Trickbetrügern geworden, die sich einen vierstelligen Geldbetrag von ihm mit der WhatsApp-Masche verschafften.

Gegen 11.30 Uhr erhielt der Mann eine Nachricht von seiner angeblichen Tochter. Diese schrieb nach Polizeiangaben, sie habe ihr Handy verloren und deshalb eine neue Nummer. Der Mann rief die Nummer an, aber niemand nahm ab. Stattdessen erhielt er als Antwort eine weitere Nachricht in der stand, seine angebliche Tochter könne nicht ans Handy gehen, da sie gerade in einem Bankgespräch sitzen würde. Außerdem benötige sie finanzielle Hilfe. Der 65-Jährige wurde aufgefordert, einen vierstelligen Betrag an ein angegebenes Konto zu überweisen.

In der Annahme, dass es sich wirklich um seine Tochter handele, und sie Hilfe benötige, überwies der Mann das Geld und schickte sogar einen Screenshot als Beweis. Darauf forderten ihn die Betrüger zu einer erneuten Überweisung auf. Diese sagte er zu, allerdings erst für den nächsten Tag.

In der Zwischenzeit meldete sich die richtige Tochter bei ihrem Vater. Auf den Vorfall angesprochen erklärte sie ihm, dass sie weder eine neue Handynummer habe, noch eine Überweisung gefordert hatte. So flog der Betrug auf und der 65-Jährige verständigte die Polizei.

Schmuck von Seniorin erbeutet

Eine 84-Jährige ist am Mittwoch, 8. Juni, gegen 11.45 Uhr Opfer von zwei Trickbetrügern geworden. Sie erbeuteten Schmuck. Das teilt die Polizei mit.

Die Männer hatten bei der Frau an der Von-Galen-Straße in Rheydt geklingelt und sich als Mitarbeiter der Firma Vodafone ausgegeben. Sie behaupteten, aufgrund einer aktuellen Störung müssten sie die Kabel in der Wohnung überprüfen. Da es in jüngster Vergangenheit tatsächlich zu einer Störung gekommen war, ließ die 84-Jährige die beiden Männer in ihre Wohnung.

Während einer der Männer der 84-Jährigen im Wohnzimmer etwas an ihrem Fernseher erklärte, schlich sich der andere ins Schlafzimmer und durchsuchte – wie sich später herausstellte – die Schmuckkästchen der Frau.

Die Männer sollen zwischen 20 und 35 Jahren und 1,80 bis 1,90 Meter groß gewesen sein. Zeugenhinweise nimmt die Polizei unter der Telefonnummer 02161 290 entgegen.

Info Über die diversen Betrugsmaschen und wie sich Menschen davor schützen können, informiert die Polizei unter https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/.

(RP)
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