Raubversuch in Mönchengladbach Jugendlicher bedroht 16-Jährigen mit Messer

Mönchengladbach · Der Tatverdächtige verfolgte das Opfer in Mönchengladbach erst und versuchte dann, es auszurauben. Der 16-Jährige konnte aber fliehen. Die Polizei sucht jetzt Zeugen.

 Die Suche der Polizei nach dem Täter blieb ohne Erfolg.

Die Suche der Polizei nach dem Täter blieb ohne Erfolg.

Foto: dpa/Patrick Seeger

Erneut ist ein Jugendlicher Opfer eines Raubversuchs durch einen etwa Gleichaltrigen geworden: In der Nacht von Samstag auf Sonntag hat ein Teenager versucht, einen 16-Jährigen auszurauben. Dabei soll er ihn mit einem Messer bedroht haben. Das teilte die Polizei am Montag mit.

Demnach hat der 16-Jährige den versuchten Raub am Sonntag, gegen 0.45 Uhr der Polizei gemeldet. Er gab an, kurz zuvor auf dem Weg nach Hause durch den Gladbacher Hauptbahnhof gelaufen zu sein. Dort sei ihm ein Jugendlicher aufgefallen, der ihm gefolgt sei. Im Bereich der Hindenburgstraße, Ecke Bismarckstraße sei er dann von dem Verdächtigen angesprochen worden. Der 16-Jährige gab weiter an, dem Jugendlichen gesagt zu haben, dass er ihn in Ruhe lassen solle. Der Junge aber sei ihm weiter bis zur Stephanstraße gefolgt. Im Bereich der Postgasse habe der mutmaßliche Täter den 16-Jährigen dann aufgefordert, Geld, Wertgegenstände und seine Kleidung herauszugeben. Dabei hielt er ein Messer vor.

Der 16-Jährige ist nach eigenen Angaben daraufhin über den Bismarckplatz in Richtung Jenaer Straße geflüchtet und habe die Polizei verständigt. Diese leitete eine Fahndung nach dem Verdächtigen ein, die aber nicht zum Erfolg führte.

Der tatverdächtige Jugendliche wird wie folgt beschrieben: Er ist zwischen 15 und 17 Jahre alt und circa 1,65 bis 1,75 Meter groß. Er hat eine schlanke Figur und dunkle, lockige Haare. Zur Tatzeit trug er eine graue Joggingjacke mit Kapuze über dem Kopf und dazu weiße Schuhe. Außerdem führte er ein Messer mit.

Die Polizei bittet Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben oder Angaben zu dem Tatverdächtigen machen können, sich unter der Rufnummer 02161 290 zu melden.

Dass kriminelle Jugendliche Gleichaltrige drangsalieren oder sogar ausrauben, ist in den vergangenen Monaten immer wieder vorgekommen. Im aktuellen Fall ist das Vorgehen aber dahin gehend anders, dass es sich offenbar um einen Einzeltäter handelt. Bei anderen Raubdelikten der jüngeren Vergangenheit sind hingegen mehrere Jugendliche in deutlicher Mehrzahl auf einige wenige, teilweise sogar einzelne Opfer gegangen.

Ein Blick auf die nackten Zahlen zeigt auch, dass dieses Jahr in Kostenpflichtiger Inhalt Mönchengladbach mehr Raubüberfälle im öffentlichen Raum angezeigt wurden als 2021. Im August waren es nach Angaben der Polizei 16 (Vorjahr: sieben) und im Juli 21 Stück (Vorjahr: acht). Allerdings ist diese Beobachtung auch in anderen Städten zu sehen – etwa in Krefeld (elf Raubüberfälle im August 2022, im Vergleich zu fünf Fällen im August 2021), Düsseldorf (30 zu 16) und Köln (72 zu 36).

In Mönchengladbach wird einem Teil der Taten aber auch eine konkrete Gruppe zugeordnet: Kostenpflichtiger Inhalt eine kriminelle Jugendbande, die die Polizei in Mönchengladbach seit einiger Zeit beschäftigt. Justiz, Stadt und Ordnungsbehörde haben aber bereits einige Maßnahmen unternommen, um dem Problem zu begegnen. Gegen sechs Rädelsführer sind Untersuchungshaftbefehle erlassen worden.

Mitte August ist vor dem Jugendschöffengericht das erste Verfahren gegen einen der Rädelsführer begonnen worden, dem Raubdelikte und Körperverletzungen vorgeworfen wurden. Ende September ist der 14-Jährige Kostenpflichtiger Inhalt zu einer einjährigen Jugendstrafe verurteilt worden. Jetzt stehen Kostenpflichtiger Inhalt zwei weitere Mitglieder der Problembande vor Gericht: ein 15-Jähriger und ein 16-Jähriger. Die Verfahren sind nicht öffentlich.

(capf)
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