Fallzahlen in Mönchengladbach 40 Prozent weniger Taschendiebstähle

Mönchengladbach · 327-mal griffen Täter im vergangenen Jahr in fremde Taschen, um Beute zu machen. Damit ist die Zahl der Taschendiebstähle in der Stadt auf einem sensationell tiefen Stand. 2017 waren noch 542 Fälle registriert worden.

 Eine offene Tasche lädt Diebe geradezu ein, im geeigneten Moment zuzugreifen. Die Polizei gab am Mittwoch auf dem Rheydter Marktplatz Präventionstipps.

Eine offene Tasche lädt Diebe geradezu ein, im geeigneten Moment zuzugreifen. Die Polizei gab am Mittwoch auf dem Rheydter Marktplatz Präventionstipps.

Foto: Gabi Peters

Die Frau, die auf den Polizei-Informationsstand auf dem Rheydter Markt zusteuert, ist bestens informiert: „Ich nehme immer nur so viel Geld mit, wie ich brauche. Meine Tasche habe ich steht geschlossen, und ich trage sie ganz eng am Körper“, berichtet sie. Werner Bredies, bei der Mönchengladbacher Polizei für den Bereich Prävention zuständig, ist beeindruckt, hat als Fachmann aber noch einen Tipp: „Am besten tragen sie den Verschluss der Handtasche zur Körperseite.“ Bredies informierte am Mittwoch auf dem Rheydter Markt zum Thema Taschendiebstahl.

327-mal haben Täter im vergangenen Jahr in fremde Taschen gegriffen, um Beute zu machen. So viele Anzeigen sind auf jeden Fall bei der Polizei eingegangen. Statistisch gesehen liegt die Zahl der Fälle auf einem Tiefstand. 2017 gab es nämlich 542 registrierte Taschendiebstähle, also 40 Prozent mehr als 2018. Vor zwei Jahren griffen Langfinger sogar 604-mal zu.

 „Prävention ist der beste Schutz“, sagt Werner Bredies. Überall, wo viele Menschen zusammenkommen, in Fußgängerzonen, auf Wochenmärkten und bei Straßenfesten, suchten Taschendiebe ihre Opfer. „Unter vielen Menschen wird man schnell abgelenkt, man trifft jemanden, unterhält sich oder schaut auf das Warenangebot, schon ist die Geldbörse weg“, sagt Werner Bredies. Oft würden die Täter in Gruppen zusammenarbeiten. „Einer führt die Tat aus und gibt die Beute sofort an Komplizen weiter“, so der Polizist. Selbst wenn der Dieb festgehalten werden könne, sei die Beute weg.

Fast immer gehen die Täter aber so professionell vor, dass die Opfer den Diebstahl erst später merken. „Wo genau der Tatort lag, können die meisten gar nicht mehr genau sagen“, berichtet Bredies. Eine Täterbeschreibung gebe es erst recht nicht. Deshalb sei auch die Aufklärungsquote mit 5,8 Prozent verschwindend gering.

Tipps „Alles, was sichtbar ist, kann für Diebe zum Objekt der Begierde werden“, sagt Bredies. Dazu zählen: das Handy in der hinteren Hosentasche und das Portemonnaie im offenen Einkaufskorb. Beides bedeutet für Taschendiebe leichte Beute. Deshalb sollte man Wertgegenstände niemals sichtbar bei sich tragen. Außerdem sollte man stets die Kontrolle über Tasche und andere Behälter für mitgeführte Wertgegenstände behalten. Rucksäcke sind laut Bredies ein Risiko. „Die sind zwar modern, aber man trägt sie außerhalb des eigenen Sichtfelds“, sagt er.

Obacht sollte man geben, wenn fremde Menschen einen bedrängen, wenn sie mit einer Karte nach dem Weg fragen oder angeblich aus Versehen Senf oder Kaffee auf die Kleidung verschütten. Das sind bekannte Tricks von Taschendieben.

 Werner Bredies.

Werner Bredies.

Foto: Gabi Peters

Was tun, wenn’s passiert ist? Verständigen Sie sofort die Polizei über 110. Die Polizei wird die entwendeten Kredit- und Bankkarten für das elektronische Lastschriftsystem sperren lassen. Sperren Sie zusätzlich entwendete Karten und Mobiltelefone über die einheitliche Sperr-Notruf-Nummer 116116. Informieren Sie unverzüglich Ihr Geldinstitut. Sperren Sie Ihre SIM-Karte sofort bei Ihrem Netzbetreiber. Das gilt auch für Prepaid-Karten. Melden Sie den Diebstahl von Ausweisen, Führerschein usw. sofort den zuständigen Ämtern.

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