Mönchengladbach Bitte warten, es sind noch 113 vor Ihnen

Mönchengladbach · Auweia. Wer gestern sein Auto in der Kfz-Zulassungsstelle an der Rheinstraße an-, um- oder abmelden wollte, musste nervenstark sein. Äußerst nervenstark. Und vorteilhaft wäre es vielleicht auch gewesen, neben den notwendigen Papieren ein bisschen Proviant einzustecken.

Erich Otten möchte so etwas nicht noch einmal erleben. Er war um kurz vor 11 Uhr im Amt, um den Wagen seines Sohnes umzumelden. Er zog die Nummer 110 – und wartete. Und wartete. Und wartete. Viele andere Kunden taten’s ihm gleich. Kurz vor 15 Uhr – Erich Otten war immer noch nicht an der Reihe – zog ein Mann die Nummer 219 und bekam gleich mitgeteilt: „Bitte warten, es sind noch 113 Personen vor Ihnen.“

Der Adrenalinspiegel im Warteraum stieg mit der Höhe der gezogenen Nummern. „Einer hat dann gefragt, ob das normal sei, dass bei einem solchen Andrang nur drei von sieben Schaltern besetzt seien“, berichtet Otten. Zur Antwort habe er erhalten: „Beschweren Sie sich beim Oberbürgermeister. Wir sind hier viel zu wenig Leute.“

Das ist offensichtlich wirklich so. Zumindest hat das die Stadtverwaltung gestern so bestätigen lassen. Allerdings: „Gestern war ein Extremfall“, erklärte Dirk Rütten aus der Pressestelle. Und dieser Extremfall sei vorübergehend. „Vier Leute haben sich krank gemeldet, zwei sind im Urlaub.“ Das habe zu den unglaublich langen Wartezeiten geführt. Ob die Personalsituation in der Zulassungsstelle heute ähnlich aussieht, konnte Rütten nicht beantworten. Nur: „Es sind keine Langzeitkranken dabei.“ Normal sei in der Zulassungsstelle des Straßenverkehrsamts eine Stunde Wartezeit.

Andrang war größer

„Gestern waren aber von zwölf Plätzen nur fünf besetzt“, berichtet der Stadtsprecher. Deshalb hätten viele deutlich mehr als drei Stunden warten müssen, bis sie an der Reihe waren. Rütten: „Vielleicht kam auch hinzu, dass der Andrang größer war als normal, dass vor der Urlaubszeit noch viele Autos angemeldet wurden.“

Die Stimmung unter den Wartenden sei ziemlich aufgebracht gewesen, sagt Erich Otten. Er wartete übrigens viereinhalb Stunden. Dann erst hatte er den Wagen seines Sohnes umgemeldet.

(RP)
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