Mönchengladbach Bis zu neun Jahre Haft für drei Kokainschmuggler

Mönchengladbach · Wegen unerlaubter Einfuhr von Betäubungsmitteln und Drogenhandels mussten sich zwei Marokkaner (46 und 31 Jahre alt) und ein 29-jähriger Mönchengladbacher vor der Ersten Strafkammer verantworten. Dabei ging es um Kokain im Kilobereich. Die Marokkaner sollen im vergangenen Jahr den jüngeren Mitangeklagten in sechs Fällen beauftragt haben, jeweils zehn Kilogramm Kokain aus den Niederlanden nach Italien zu transportieren. Dort sollte das Rauschgift, das jeweils einen Straßenverkaufswert von einer Million Euro gehabt haben soll, verkauft werden.

Am 28. November geriet der Mönchengladbacher mit seinem Fahrzeug in eine Polizeikontrolle. Die groß angelegte Kurierfahrt konnte gestoppt werden. Doch das Kokain war derart versteckt, dass die Polizeibeamten einen Karosseriebauer bitten mussten, ihnen bei der Suche nach den Drogen zu helfen. Diesem fiel auf, dass am linken Radkasten die Schrauben bewegt worden waren. Erst als eine Platte an dem Wagen geöffnet wurde, waren die Kokainpäckchen in einer zuvor geschaffenen Aussparung im Bereich des Radkastens zu sehen. In seiner Zeugenaussage im Gerichtssaal erinnerte sich der Karosseriebauer, wie sie damals schließlich an die Kokainpäckchen gelangten.

Zu Beginn des Prozesses vor der Ersten Strafkammer hatte zunächst nur der 29-jährige Mönchengladbacher ein komplettes Geständnis abgelegt. Da war von sechs Drogenfahrten die Rede. Dabei beschuldigte der jüngste Angeklagte den älteren Marokkaner, die Aufträge für die Schmuggelfahrten nach Italien erteilt zu haben. Nach dem Geständnis des jüngsten Angeklagten waren die Mitangeklagten nur allmählich bereit, ebenfalls zu ihrer Tatbeteiligung auszusagen.

Am Ende des wochenlangen Prozesses vor dem Mönchengladbacher Landgericht hagelte es für das Trio lange Haftstrafen: Der geständige Mönchengladbacher wurde wegen Beihilfe zum sechsfachen Drogenhandel zu fünf Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Der 46-jährige Angeklagte muss wegen Anstiftung zur Einfuhr von Drogen und zum Handel für neun Jahre hinter Gitter. Der 31-Jährige muss wegen Anstiftung und Beihilfe zum Handel für sieben Jahre und neun Monate ins Gefängnis.

(RP)
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