Die Polizei ermittelt bereits seit Dezember gegen den Reisebüro-Betreiber und seinen Kompagnon, die ihre Kunden eine Zeit lang per SMS und über Facebook vertrösteten. Wo sie sich im Moment aufhalten, ist nicht bekannt. Den beiden wird vorgeworfen, dass sie an ihre Kunden mit vorwiegend türkischem Hintergrund Flüge und Reisen verkauften und das eingenommene Geld veruntreuten. Auf jeden Fall wurde es nicht an die Fluggesellschaften und Reiseveranstalter weitergeleitet. Für viele der Geprellten endete die Urlaubsfahrt deshalb bereits am Flughafen. Erst hier erfuhren sie, dass sie gar nicht auf der Passagierliste standen. Im Reisebüro war ihnen noch versprochen worden, dass sie ihre Tickets am Airport erhalten. Schon Anfang Januar hatte sich der Schaden auf 40 000 Euro summiert. Der dürfte nun deutlich höher liegen und wahrscheinlich noch weiter ansteigen. Denn die Polizei geht davon aus, dass sich noch lange nicht alle Geschädigten bei ihr gemeldet haben.

Gestern durchsuchten Beamte fünf Wohnungen und Geschäftsräumen in Mönchengladbach und Köln. Dabei wurden umfangreiche Geschäftsunterlagen sichergestellt. Aufgrund der Menge gehen die Ermittler derzeit von einer deutlich höheren Anzahl geprellte Kunden aus.

Die Mönchengladbacher Polizei sucht dringend weitere Geschädigte der Reisebüros und bittet diese, sollten sie bisher noch keine Anzeige erstattet haben, sich schnellstmöglich mit dem zuständigen Kommissariat unter Telefon 02161 290 in Verbindung zu setzen.