Mönchengladbach Berufskolleg für neun Millionen Euro saniert

Mönchengladbach · Es war eine Großbaustelle mit vielen "Wundertüten". Wobei die Überraschungen nicht immer Freude auslösten. Bei der Sanierung des Berufskollegs Platz der Republik, das 1855 als Tuchfabrik erbaut und etwa 70 Jahre später in eine Schule umgewandelt wurde, tauchten immer wieder unerwartete Probleme auf: etwa der alte Boden im Erdgeschoss über dem Heizungskeller, der die schweren Druckmaschinen nicht tragen konnte.

 Das Berufskolleg nach der Renovierung (von links): Hans Joachim Schmitz, Konstanze Bock, Oberbürgermeister Norbert Bude, Birgit Battenstein, Dr. Gert Fischer und Ulrich Böckmann.

Das Berufskolleg nach der Renovierung (von links): Hans Joachim Schmitz, Konstanze Bock, Oberbürgermeister Norbert Bude, Birgit Battenstein, Dr. Gert Fischer und Ulrich Böckmann.

Foto: Detlef Ilgner

Oder die Decke in einem Obergeschoss, die plötzlich so große statische Mängel aufwies, dass ein ganzer Gebäudeteil wegen Einsturzgefahr gesperrt werden musste. Oder die alten Holzfenster, von denen sich in manchem Klassenzimmer nur noch eins öffnen ließ.

Energiekosten werden gespart

Doch nun ist alles gut. Für rund neun Millionen Euro, davon 7,8 Millionen aus dem Konjunkturpaket II, wurde das Berufskolleg Platz der Republik für Technik und Medien saniert. Die Schäden an Außenfassade, Fenstern und Installationen wurden beseitigt. Das Gebäude wurde wärmegedämmt. Es bekam eine neue Heiztechnik, einen neuen Anstrich und neue Sanitäranlagen. Die Aula auf dem Dach, die 30 bis 40 Jahre nicht mehr genutzt wurde und vor sich hin gammelte, ist abgerissen, der Schulhof aufgeputzt und mit einer Bouleanlage verschönert. Fast zwei Jahre lang dauerten die Arbeiten — bei laufendem Schulbetrieb. Keine leichte Zeit für Schulleiterin Birgit Battenstein, ihr Kollegium und die rund 2600 Schüler. Denn sie mussten mit Dreck, Lärm und Ausweichquartieren leben. Zeitweise verschwand das Gebäude hinter einem Gerüst. Schüler mussten in Container umziehen.

Nun sind 400 neue Fenster eingebaut, 15 Kilometer IT-Kabel und 35 Kilometer Elektroleitungen verlegt sowie 92 Tonnen Stahl eingezogen, so Projektleiterin Konstanze Bock vom Fachbereich Ingenieurbetrieb und Baubetrieb. Ein Mammutprojekt, das auch Lob aus der Schülerschaft erntet. Die hatte bei der farblichen Ausgestaltung ihrer Schule ein Wörtchen mitreden dürfen.

Die Sanierung hat sich auch aus energetischer Sicht gelohnt. Mehrere 10 000 Euro spart die Stadt Mönchengladbach laut Konstanze Bock an Energiekosten im Jahr. Ein Abriss und Neubau der Schule wäre übrigens nicht preiswerter gewesen. Im Gegenteil. "Das hätte rund 14 Millionen Euro gekostet", sagt die Projektleiterin.

(RP/rl)
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